Niedersachsen wird offenbar keine eigene Bundesratsinitiative für eine Neuregelung der Privilegierung landwirtschaftlicher Tierhaltungsanlagen im Außenbereich starten. Landwirtschaftsministerin Gert Lindemann signalisierte letzter Woche in Suhl grundsätzliche Zustimmung zu dem Vorschlag des Bundesbauministeriums, die Privilegierung im Außenbereich für große gewerbliche Tierhaltungsanlagen aufzuheben.
„Ich könnte mit einer Orientierung an bestimmten Bestandsgrößen leben”, sagte Lindemann. Über Einzelheiten müsse allerdings noch geredet werden. Bislang hatte Niedersachsen eine Regelung favorisiert, die die Viehdichte einer Region als Kriterium für die Privilegierung heranzieht.
Der Ressortentwurf des Bauministeriums sieht bei gewerblichen Anlagen eine Beschränkung der Privilegierung auf Bestandgrößen vor, in denen noch keine Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) besteht.
Auch Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Dr. Till Backhaus zeigte sich in Suhl offen gegenüber den Überlegungen aus dem Bauressort. Der SPD-Politiker betonte zugleich die Notwendigkeit, grundsätzlich über die Zukunft der Tierhaltung in Deutschland nachzudenken. Dabei müsse über Flächengebundenheit ebenso diskutiert werden wie über Anforderungen an eine tiergerechte Haltung. (AgE)