Angesichts offenbar großer Getreideüberschüsse aufgrund einer Rekordernte hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Landwirten technische und finanzielle Hilfe zur Verbesserung der Logistik und zur Ausweitung der Lagerkapazitäten in Aussicht gestellt.
Wie der Staatschef auf einer Landwirtschaftstagung in Woronesch ankündigte, sollen dafür die Agraretats für 2018 bis 2020 um jeweils 20 Mrd Rbl (296 Mio Euro) aufgestockt werden. Mit den zusätzlich insgesamt 60 Mrd Rbl (888 Mio Euro) will der Präsident neben Agrarkrediten auch Bahntarife subventionieren, damit Getreide aus entlegenen Anbaugebieten in die Verbraucherzentren und auch in neue Auslandmärkte transportiert werden kann.
Mit der Ankündigung reagierte Putin auf zunehmende Proteste von Landwirten, die ihr Getreide nicht loswerden. Aus der Trans-Uralregion hieß es, die Landwirte dort hätten es nicht eilig, das restliche Getreide auf den Feldern zu ernten, weil es niemanden gebe, der es kaufe. Bauern aus 50 Regionen des Landes hatten an Landwirtschaftsminister Dr. Alexander Tkatschew appelliert, dringend ein Programm für den Bau von Getreidesilos aufzulegen.
Unterdessen ist der Getreideexport aus Russland kräftig gestiegen: Vom 1. Juli bis zum 11. Oktober 2017 wurden nach Angaben der Moskauer Zollbehörde (FTS) bereits 13,551 Mio t Getreide ausgeführt; das waren 2,354 Mio t oder 21 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Einzelnen erhöhte sich die Exportmenge von Weizen um 13,5 % auf 10,488 Mio t, von Gerste um 60 % auf 2,082 Mio t und von Mais um rund 70 % auf 903 000 t.