Der Umbruch von Rapsflächen in Deutschland ist größer als erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Meinungsforscher von Kleffmann. Befragt wurden 1.118 Landwirte aus ganz Deutschland im Zeitraum von Mai bis Juni. Von diesen gab insgesamt ein Drittel an, ihre Rapsflächen zur Ernte 2011 teilweise oder komplett umgebrochen zu haben.
Insgesamt wurden deutschlandweit 7 % der im Herbst 2010 ausgesäten Rapsfläche in diesem Frühjahr neu bestellt. Das bedeutet: Von der 1,45 Mio. ha großen Gesamtanbaufläche wurde eine Fläche von 101.770 ha umgebrochen, so dass in diesem Sommer lediglich 1,35 Mio. ha Raps zur Ernte gelangen. Starke Fröste in den Monaten März und April führten bei den durch die ungünstigen Aussaatbedingungen in der Entwicklung verzögerten Rapsbeständen zu starken Auswinterungserscheinungen.
Größter Umbruch in Schleswig-Holstein
Regional zeigen sich starke Unterschiede. Die größten Umbruchflächen sind in den nördlichen Bundesländern zu finden. In Schleswig-Holstein wurde zur aktuellen Ernte die Rapsfläche insgesamt um 15 % reduziert; in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern um jeweils 13 %. Somit werden in Schleswig-Holstein nur noch auf 85.400 ha, in Brandenburg auf 116.100 und in Mecklenburg-Vorpommern auf 220.000 ha Raps angebaut.
Trotz des starken Umbruchs stellt Mecklenburg-Vorpommern mit dieser Anbaufläche jedoch immer noch den Spitzenreiter dar - gefolgt von den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Bayern, die auf 162.400 bzw. 138.000 ha Raps kultivieren.
In Hessen, Thüringen, Niedersachsen, Sachsen und Bayern wandelten die Landwirte hingegen nur bis zu 3 % ihrer Rapsflächen um. (ad)
Hier im Markt lesen Sie den ersten Erntebericht des DBV:
Sonnleitner: Tatsächlich unterdurchschnittliche Ernte (5.7.2011)