Gestern haben der BUND und die Heinrich-Böll Stiftung ihren Agrar-Atlas in Berlin vorgestellt. Das sind die Reaktionen darauf.
Die Grünen: Öffentliche Gelder für gesellschaftliche Leistung
Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen: „Der Agraratlas macht deutlich: Die Agrarsubventionen zementieren eine industrialisierte Landwirtschaft und befördern Artensterben und Klimaerhitzung. Die Bundesregierung tut nichts dagegen und macht sich so zum Steigbügelhalter der Agrarlobby. Wir fordern, dass die Milliarden an öffentlichen Geldern durchgehend an gesellschaftliche Leistungen gebunden werden. Statt industrieller Großbetriebe sollten Bäuerinnen und Bauern gefördert werden, die etwas für den Natur-, Umwelt-, Klima- und Tierschutz tun.“
DBV: Direktzahlungen für viele Betriebe lebenswichtig
Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied warnte in der «Neuen Osnabrücker Zeitung» vor zu strengen Auflagen: «Die finanzielle Zukunftsfähigkeit der Bauernhöfe darf nicht gefährdet werden. Für viele Betriebe sind die Direktzahlungen lebenswichtig.»
Die Linken fordern transparente Bodenpreise
„Der Agrar-Atlas bestätigt: Land Grabbing findet auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft statt. Die großflächige Aneignung von Äckern und Weiden ist existenzielle Bedrohung der regionalen Landwirtschaft und der Landbevölkerung. Denn eine der Folgen sind explodierende Bodenpreise, die kaum mehr mit landwirtschaftlicher Arbeit finanzierbar sind. Dass Deutschland diese nicht mal an Eurostat berichtet und damit die Preisentwicklung nicht offiziell mit den anderen EU-Staaten vergleichbar erfasst wird, zeigt einen erschreckenden Mangel an Problembewusstsein der Union-SPD-Koalition. Maximale Transparenz bei Bodeneigentum und Bodenpreisen ist überfällig", kommentiert Dr. Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der LINKEN im Bundestag.