"Das Teuflische an der fairen Milch ist doch, dass die Rechnung nicht aufgeht", erklärte DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born am Mittwoch im Interview mit der Frankfurter Rundschau auf die Feststellung der Zeitung, dass die "Faire Milch" zehn Cent mehr an die Bauern zahlt.
"Die Discounter setzen weiter auf Niedrigstpreise", so Born weiter. "Wenn die nun von einer Molkerei eine faire oder regional erzeugte, besser bezahlte Milch produzieren lassen, dann hat die höchstens 2 %, allenfalls 5 % Anteil an der gesamten Produktion." Weil die Einnahmen in einen Pott gingen, kämen beim Bauern am Ende vielleicht gerade noch 0,5 Cent wirklich an. Bezüglich GVO-freier Milch geht Born aber davon aus, dass es künftig noch mehr Angebote geben wird. Wenn 70 % der Kunden sagen, sie wollen keine Gentechnik, dann wäre es dumm, wenn Bauern, Molkereien und Handel nicht reagieren. "Aber eines ist auch klar", schränkt er ein: "An der Haltung der deutschen Verbraucher entscheidet sich der Anbau von Gen-Soja überhaupt nicht. Europa importiert 30 Mio. t Soja aus Amerika, China allein aber 70 Mio. t, mehr als das Doppelte. Das ist der Motor, wir sind nur ein Anhängsel."