Alle sind sich laut dem Umweltbeauftragten des DBV, Eberhard Hartelt, einig, dass der Flächenverbrauch durch Siedlungen und Verkehr die größte Gefährdung für die Böden in Deutschland darstellt.
„Es ist aber immer noch nicht gelungen, konsequente Schritte zur Senkung des Flächenverbrauchs einzuleiten und den nach wie vor mit 73 Hektar pro Tag dramatisch hohen Flächenfraß in Deutschland zu senken. Die Bauern haben kein Verständnis dafür, mit welcher Detailverliebtheit die Politik zum Beispiel den Schutz von Grünland gesetzlich festschreibt, beim dauerhaften Verlust von landwirtschaftlichen Nutzflächen durch Versiegelung aber die Augen verschließt und nur halbherzig agiert“, kritisierte Hartelt.
Er forderte die Politik auf, die Innenentwicklung von Kommunen - statt des Bauens auf der Grünen Wiese - nicht länger als „Kür“ zu betrachten, sondern diese zu einer gesetzlichen Pflicht für die Städte und Gemeinden machen.
Flächenschutz sei Zukunftssicherung, sichere die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen und senke die Abhängigkeit von Importen, betonte der DBV-Umweltbeauftragte.
Hartelt bestätigte, dass die Bauern auf den Böden in Deutschland, die durch Erosion, Verdichtung und Verlust der organischen Substanz gefährdet würden, mit einer Reihe ackerbaulicher Möglichkeiten tatsächliche Schädigungen vermeiden und die Fruchtbarkeit ihrer wichtigsten Produktionsgrundlage Boden erhalten und verbessern. Solche potentiell von Erosion oder Verdichtung gefährdeten Standorten seien aber nur regional begrenzt, was auch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe mit ihren Karten über die potentiellen Gefährdungen für Böden aufzeige.
Neben der Notwendigkeit zur Reduzierung des Flächenverbrauchs für Siedlungen und Verkehr kritisierte Hartelt ferner, dass Bund und Länder mit der Bundeskompensationsverordnung gescheitert seien. Schon seit dem Jahr 2010 sei im Bundesnaturschutzgesetz vorgeschrieben, dass beim Naturschutzausgleich für Eingriffe in Natur und Landschaft – wie zum Beispiel durch den Bau von Straßen und Häusern sowie Hochspannungsleitungen und Windrädern – landwirtschaftliche Nutzflächen geschont werden müssen. In der Praxis würden aber auch durch den Naturschutzausgleich immer noch zu viele landwirtschaftliche Flächen aus der Produktion genommen. „Bund und Länder sind mehr denn je gefordert, die Flächenschonung auch beim Naturschutzausgleich endlich umzusetzen und die Entsiegelung als besten Ausgleich für eine Versiegelung voranzubringen“, betonte Hartelt.