Nach den Bürgern Kaliforniens haben sich jetzt auch die Einwohner im nördlicher, ebenfalls am Pazifik gelegenen US-Bundesstaat Washington in einem Volksbegehren gegen eine Kennzeichnung von Lebensmitteln, die gentechnisch veränderte Organismen (GVO) enthalten, ausgesprochen.
Bei dem Referendum über die Initiative 522 stimmten 53 % der Wähler gegen eine solche Kennzeichnung und 47 % dafür.
Die Sprecherin der Nein-Kampagne, Dana Bieber, sprach nach der Veröffentlichung des Ergebnisses von einer „klaren Botschaft“. Je mehr die Wähler sich mit der Initiative vertraut gemacht hätten, desto weniger hätten sie diese gemocht, erklärte Bieber. Während die Befürworter einer Kennzeichnungsregelung betont hatten, dass die Verbraucher das Recht hätten zu erfahren, was in ihrem Essen sei, hatten die Gegner auf die damit verbundenen Kosten und dann notwendigen Preiserhöhungen verwiesen. In früheren Umfragen zu der Initiative hatte sich noch eine Mehrheit für eine solche Etikettierung ausgesprochen.
Medien in den USA werteten das Votum - wie schon das in Kalifornien - als Sieg für die Agrar- und Lebensmittelindustrie. Laut Presseberichten hatten erneut mehrere Unternehmen, darunter Monsanto, DuPont, Coca Cola und Nestlé, größere Beträge in die Nein-Kampagne investiert. Insgesamt seien es 22 Mio $ (16 Mio Euro) gewesen, denen etwa 8 Mio $ (6 Mio Euro) der Befürworter gegenübergestanden hätten, wurde berichtet. Unterstützt wurde die Kampagne von Firmen im Biolebensmittelbereich und Verbraucherorganisationen. Sie kündigten weitere Initiativen in anderen Bundesstaaten an, darunter in New York und New Hampshire.
Die Vereinigung der Ernährungsindustrie (GMA) befürchtet einen Flickenteppich an Regelungen und drängt deshalb auf eine bundesweit einheitliche Lösung. Die US-Lebensmittelbehörde (FDA) soll die Standards für die Sicherheit und Kennzeichnung von Lebensmitteln festlegen, die GVO enthalten, so die Forderung der GMA. (AgE)
Hintergrund:
Washington stimmt über Gentechnikkennzeichnung ab (25.10.2013)