Seit dieser Woche zahlt der Handel den Molkereien höhere Preise. Milch, Quark, Sahne und Butter werden etwa 20 % teurer verkauft. Aldi hat als erster reagiert und den Milchpreis um 6 Cent je Liter angehoben. Pressemeldungen zufolge soll Deutsche Markenbutter bei Aldi Süd jetzt 99 Cent pro 250-Gramm-Stück kosten, 14 Cent mehr." Der MIV rechne zudem damit, dass auch Käse bald teurer werden dürfte. Innerhalb weniger Tage werden nun alle anderen Händler nachziehen, seien sich die Experten sicher. Dass der Preisaufschlag von 6 Cent pro Liter Trinkmilch ausreicht, bezweifeln allerdings Branchenkenner der Lebensmittelindustrie. Allein zur Deckung der variablen Kosten bei den Milcherzeugern seien Milchpreise von mindestens 30 Cent (derzeit 20 Cent) pro Liter erforderlich. Die Löcher in den Kassen ließen sich damit nur notdürftig stopfen, so der BDM. Von einer Trendwende könne also keine Rede sein, zumal der Preis bereits Anfang kommenden Jahres erneut unter Druck geraten könnte. Sowohl der DBV als auch der MIV würden den Preisanstieg im Gegensatz zum BDM auf die Entwicklung des Weltmarktes zurückführen, heißt es in Presseberichten weiter. "Die Nachfrage hat angezogen", sagte MIV-Sprecher Michael Brandl. Der Leiter des Milchreferats beim Bauernverband, Rudolf Schmidt, sagte, die Preisaufschläge seien "gut und notwendig". Ob die Milcherzeuger damit aber die Verluste der vergangenen zwölf Monate ausgleichen könnten, sei fraglich. Eine der Herausforderungen der Zukunft sei es, ein Marktgleichgewicht zu finden und extreme Preisausschläge zu verhindern, sagte Schmidt. Eine Mengenbegrenzung wie sie der BDM fordere, sei aber ein planwirtschaftliches und untaugliches Instrument. Der Bauernverband hatte sich in der Vergangenheit unter anderem für den Aufkauf überschüssiger Milch durch den Staat ausgesprochen.
vgl.: Aldi erhöht die Preise für Trinkmilch und Butter (2.11.09)