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„Risikoabsicherung ist Sache der Unternehmer“

Der Umgang mit Preis- und Ertragsrisiken in der Landwirtschaft ist vor allem eine unternehmerische Aufgabe. Diese Auffassung vertritt der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik des Bundeslandwirtschaftsministerium in einer Stellungnahme „Risiko- und Krisenmanagement in der Landwirtschaft: Zur Rolle des Staates beim Umgang mit Ertrags- und Preisrisiken“).

Lesezeit: 2 Minuten

Der Umgang mit Preis- und Ertragsrisiken in der Landwirtschaft ist vor allem eine unternehmerische Aufgabe. Diese Auffassung vertritt der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik des Bundeslandwirtschaftsministerium in einer Stellungnahme „Risiko- und Krisenmanagement in der Landwirtschaft: Zur Rolle des Staates beim Umgang mit Ertrags- und Preisrisiken“).

Staatliche Fördermaßnahmen hält der Beirat dann für gerechtfertigt, wenn sie „mit Augenmaß“ und zeitlich begrenzt gewährt werden sowie auf eine Stärkung der Marktkräfte durch Informationsunterstützung, Transparenzschaffung und Infrastrukturbereitstellung hinauslaufen. Ablehnend äußert sich das Gremium zu einer Dauersubventionierung einer Mehrgefahrenversicherung, wie sie in den USA und einigen EU-Mitgliedsländern praktiziert wird.

Hingegen könne eine zeitlich degressiv gestaffelte und nach angemessener Zeit auslaufende Prämiensubvention für Trockenheitsrisiken im Rahmen der Zweiten Säule dabei helfen, die hohen Markteinführungskosten von Versicherungsprodukten zu senken. Auch eine staatliche Beteiligung bei der Rückversicherung der Versicherer könne erwogen werden.

 

Kritisch wertet der Beirat eine Neuinterpretation der EU-Direktzahlungen als Instrument des Risikomanagements. Skeptisch stehen die Wissenschaftler einer strikteren Regulierung von Warenterminmärkten mit dem Ziel einer Marktpreisstabilisierung gegenüber. Dynamische Preisober- und Preisuntergrenzen für Terminpreise könnten nicht von Regierungen oder Experten definiert werden, um vermeintlich exzessive Spekulation auszuschalten. Im Übrigen sei die destabilisierende Wirkung von exzessiver Spekulation an den Terminmärkten auf die Kassapreise bislang nicht empirisch belegt und bedürfe weiterer Forschung. Auf Basis der derzeit vorliegenden Erkenntnisse seien weitgehende Eingriffe in den Preisbildungsmechanismus nicht geboten. Gleichzeitig bestehe die Gefahr, dass solche Eingriffe verteilungspolitisch missbraucht würden. Auch die historischen Erfahrungen mit internationalen Markt- und Preisstabilisierungspolitiken seien „eher negativ“. „Der professionelle Umgang mit Preisrisiken gehört zu den Kernaufgaben von Unternehmern in marktwirtschaftlichen Systemen“, heißt es in der Stellungnahme. Das gelte auch im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft. Einige Branchen des Agrarsektors zeigten, dass dies gelingen könne.

 

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner begrüßte die Stellungnahme als „wertvollen Beitrag für die laufende Diskussion über den Umgang mit Ertrags- und Preisrisiken in der Landwirtschaft.“ Sie sehe sowohl bei den Ertragsrisiken als auch bei den Preisrisiken viele Übereinstimmungen der Beiratsempfehlungen mit den Überlegungen ihres Hauses, erklärte Aigner. Zweifel äußerte die Ministerin allerdings an der Wirksamkeit einer zeitlich befristeten Anschubfinanzierung für Versicherungen gegen Trockenheitsrisiken. Erfahrungen in anderen Mitgliedstaaten zeigten, dass derartige Versicherungsangebote ohne eine dauerhafte staatliche Stützung der Trockenheits- und Dürrerisiken nicht auskommen. AgE

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