Italien hat den Anbau der gentechnisch veränderten Maislinie MON810 vorerst verboten. Das entsprechende ministerielle Dekret wurde Mitte Juli von Landwirtschaftsministerin Nunzia de Girolamo, sowie ihren Kollegen im Umwelt- und im Gesundheitsressort, Andrea Orlando und Beatrice Lorenzin, unterzeichnet. Es wird für 18 Monate gelten. Die Europäische Union und die Mitgliedstaaten wurden unterrichtet.
Man habe eine klare Position gegenüber gentechnisch veränderten Organismen (GVO) bezogen, auch unter Berücksichtigung der gemeinsamen Position von Parlament und Regionen, erklärte de Girolamo. Mit dem Erlass sei eine juristische Lücke gefüllt worden, die durch Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) entstanden sei. Das Dekret sei eine erste Maßnahme gewesen, weitere würden folgen, kündigte die Landwirtschaftsministerin an. Man wolle einen neuen Rahmen für GVO im eigenen Land definieren.
Erst vor wenigen Wochen hatten GVO-Gegner eine rechtliche Klarstellung und ein Verbot gefordert, nachdem illegal ausgesäter MON810-Mais im Nordosten des Landes gefunden worden war. Die Regierung selbst hatte im April dieses Jahres das Gesetzgebungsverfahren gestartet. Die verschiedenen Landwirtschaftsverbände reagierten mit Ablehnung und Zustimmung auf die Entscheidung. (AgE/ad)