Die Verbraucher zahlen viel im Laden, aber was kommt bei den Bauern an? „Zu wenig“, meinte der Berufsstand in Niedersachsen und beteiligte sich deshalb letzte Woche an dem bundesweiten Aktionstag des Deutschen Bauernverbandes.
Zwischen Ostfriesland und Hildesheim organisierten Landwirte zahlreiche Aktionen vor Supermärkten, um mit Verbrauchern ins Gespräch zu kommen. Das Motto lautete „Wir machen... aber Ihr Geld kommt nicht bei uns an.“
Vor dem Landvolkhaus in Bremerhaven begrüßte Medienvertreter ein Frühstückstisch mit dem Hinweis: „Von einem gut gedeckten Frühstückstisch kommen nur 1,07 Euro beim Bauern an.“ Dazu gab es eine Videobotschaft des Kreisverbandes, die per Youtube und Facebook verbreitet wurde. Darin heißt es: „Wir wollen rund 2.000 Betriebe behalten, deshalb darf es mit der Niedrigpreispolitik des Lebensmitteleinzelhandels nicht so weiter gehen.“
Der Landwirtschaftliche Hauptverein (LHV) Ostfriesland verbreitete seine Botschaft auf Plattdeutsch: „Wi maken“ hieß es auf den Plakaten. Parallel zu den Vor-Ort-Aktionen starteten die Bauern eine Online-Petition „Gegen die Marktmacht des LEH und für eine Zukunft der regionalen Landwirtschaft.“ Nach DBV-Angaben fanden am Mittwoch vor Ostern bundesweit über 100 Aktionen statt. Ziel war es, auf den geringen Anteil der Landwirte an Verbraucherpreisen aufmerksam zu machen.
Zur Petition: change.org
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