Die Rübenverarbeitung in den norddeutschen Zuckerfabriken ist für die aktuelle Kampagne zur Hälfte abgeschlossen. Anfang September begannen die Zuckerfabriken mit ihrer Arbeit. Ein Ende der Kampagne wird nach momentanen Einschätzungen für Mitte Januar erwartet.

Die Verarbeitung in vier der fünf niedersächsischen Nordzucker-Werke läuft bislang reibungslos, und auch die meisten Anbauer sind zufrieden mit dem Verlauf, bestätigt der Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer gegenüber dem Bauernverband. Sowohl die Werke Schladen und Clauen als auch Nordstemmen und Klein Wanzleben berichten von einer mengenmäßig guten Verarbeitung der süßen Feldfrüchte. Lediglich die Zuckerfabrik Uelzen hatte zwischenzeitlich mit Verarbeitungsstörungen zu kämpfen.

Die Zuckererträge liegen mit etwa 12 t/ha über dem sehr guten Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Insgesamt waren die Wachstumsbedingungen in 2012 rübenfreundlich. Die frühe Aussaat begünstigte die Entwicklung der jungen Pflanzen. Dem zu trockenen Spätsommer folgten kräftige Niederschläge im Oktober, die späte Zuwächse bei den Rübenerträgen ermöglichten. Wie das Landvolk erklärt, reichen die Mengen aus der norddeutschen Zuckerernte auch im Zuckerwirtschaftsjahr 2012/13 aus, um die Versorgung der Märkte im Lebensmittel- und Kraftstoffbereich sicherzustellen. Damit werde der Bedarf von 40 Mio. Menschen gedeckt. Außerdem könnten 20.000 Bioethanol-Autos betrieben werden.

Die Marktlage bei Zucker und besonders bei Ethanol in der EU sei auch 2012 noch günstig, so der Verband weiter. Das Preisniveau habe in den vergangenen Monaten auf einem erfreulich hohen Niveau gelegen. Nachdem die Landwirte sich schon im Jahr 2011 über Preiszuschläge zum gesetzlichen Rübenmindestpreis freuen durften, sei auch in diesem Jahr mit entsprechenden Zuschlägen zu rechnen. Auch die zunehmende Nutzung der Zuckerrübe als Substrat in der Biogaserzeugung sei ein Beitrag zur Sicherung des Rübenanbaus in Norddeutschland, stellt das Landvolk klar. (ad)

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