Den Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel spüren zunehmend auch die Biobauern. „Im Ökolandbau sehe ich momentan eine schwierige Entwicklung für unsere Landwirtschaft. Seit 2 – 3 Jahren gibt es einen enormen Preisdruck, ähnlich wie bei konventionell erzeugten Produkten“, sagte DBV-Präsident Joachim Rukwied der Wirtschaftswoche.
Teilweise sei der Preisdruck auf einen kräftigen Anstieg der Importe von Bioprodukten zurückzuführen. Da nach dem Fachhandel auch der Einzelhandel eine breitere Palette an Bioprodukten gelistet habe, seien infolge des verschärften globalen Wettbewerbs die Preise unter Druck geraten. Deshalb forderte Rukwied, die Wertschöpfung in der Lebensmittelkette für die Biobauern zu erhöhen.
„So lange die Differenz der Erzeugerpreise zwischen Bio und konventionell erzeugten Nahrungsmitteln weiter schrumpft, bleibt die kostenaufwändigere Biolandwirtschaft unter Druck“, stellte der Präsident fest. Bei Rindfleisch habe zum Beispiel der Unterschied Anfang des Jahres gerade einmal bei 10 bis 20 Cent gelegen. Angesichts der bis zu dreijährigen Umstellungsphase für die Betriebe sei das unternehmerische Risiko für die Biobauern nur schwer zu kalkulieren, weshalb viele Landwirte eher zurückhaltend auf die Ökoproduktion setzten.
Die Biobauern erhalten derzeit rund ein Drittel mehr staatlicher Förderung als die konventionell wirtschaftenden Landwirte. „Ohne eine solche gezielte Förderungspolitik wird die Zukunft der Biobetriebe schwierig“, erklärte Rukwied. (ad)