DBV-Präsident Joachim Rukwied hat seine Forderung nach dem Erhalt eines eigenständigen Bundeslandwirtschaftsministeriums nachdrücklich bekräftigt. Mit Blick auf entsprechende Diskussionen in den laufenden Koalitionsverhandlungen erklärte Rukwied vergangene Woche in Hannover auf der Agritechnica, in bedeutenden Staaten wie den USA oder China habe die Agrarwirtschaft in den Augen der dortigen Regierungen herausragende Bedeutung, was sich nicht zuletzt in starken und eigenständigen Fachministerien zeige.
Die Landwirtschaft werde dort als Schlüsselfunktion für das 21. Jahrhundert gesehen, nicht nur was Ernährungsfragen angehe, sondern auch aus Gründen der Hegemonie und des politischen Einflusses, betonte der DBV-Präsident. Deutschland wäre seiner Ansicht nach auch mit Blick auf künftige Agrarverhandlungen auf EU- oder internationaler Ebene schlecht beraten, wenn es auf einen Fachminister und ein solches Ministerium verzichten würde.
Statt einer Aufspaltung und der Verteilung der einzelnen Ressorts auf andere Bundesministerien forderte Rukwied vielmehr eine weitere Stärkung der Kompetenzen des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Dazu schlägt er beispielsweise den Transfer des Bereichs Internationale Ernährungssicherung vom Bundesentwicklungsministerium zum Agrarressort vor. (AgE)