„Die deutschen Bio-Bauern wollen am Wachstum des Ökomarktes stärker teilhaben. Dafür müssen die Rahmenbedingungen, Wirtschaftlichkeit und Vermarktung stimmen", erklärte DBV-Präsident Joachim Rukwied auf der BioFach in Nürnberg, die er zu Gesprächen mit Branchenvertretern und Bio-Landwirten besuchte.
„Unsere Umfragen zu Investitionen und wirtschaftlichen Einschätzungen zeigen regelmäßig, dass in der deutschen Landwirtschaft ein konstantes Interesse an einer Umstellung auf den Öko-Anbau besteht. Ende 2014 ist dieses Interesse gegenüber den Vorjahren jedoch gesunken; nur noch 10 % denken über eine mögliche Umstellung nach. Offenbar sind die Rahmenbedingungen und die Wirtschaftlichkeit weniger attraktiv“, stellt der Bauernpräsident fest.
Langfristig stabile und steigende Preise für Bio-Rohstoffe seien der wichtigste Anreiz für Wachstum der Bio-Landwirtschaft. In den letzten Jahren seien die Preise auf Erzeugerebene zu niedrig und eine Umstellung für die meisten Landwirte unattraktiv gewesen. Von Bio-Verarbeitern und - Vermarktern fordert Rukwied daher, die besondere Qualität der deutschen Bio-Rohstoffe besser zu honorieren.
Impulse für den Öko-Anbau erwartet der DBV-Präsident in Form einer verlässlichen und kontinuierlichen öffentlich getragenen Agrarforschung für diesen Bereich. Forschungsbedarf bestehe insbesondere bei der Züchtung ertragreicherer und ertragsstabilerer Körnerleguminosen sowie bei der nachhaltigen Ertragssteigerung im Öko-Ackerbau. Weiteres Potenzial könnten Verarbeiter und Händler im Ökomarkt durch transparente Herkunftsangaben und durch eine Bevorzugung heimischer Rohstoffe mobilisieren und damit einen Beitrag zur positiven Entwicklung des deutschen Ökolandbaus leisten.