Vor dem Hintergrund der stärkeren Preisschwankungen erwartet der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) von seinen Marktpartnern neue Vermarktungsmodelle, bei denen die Landwirte ihre Verkaufserlöse optimieren können. Dazu sei anzustreben, dass dem Landwirt von seinem Marktpartner eine größere Flexibilität beim Festlegen des Verkaufszeitpunktes eingeräumt werde, um an der weiteren Marktentwicklung teilhaben zu können, erklärte LBV-Präsident Joachim Rukwied vergangene Woche in Deizisau.
Der Fokus müsse dabei allerdings auf der Absicherung von mindestens kostendeckenden Preisen liegen. Preisspekulationen führten nämlich für beide Marktpartner mittelfristig nicht zum Erfolg, so Rukwied nach Angaben von AgE. Er wies darauf hin, dass sich die Marktbeteiligten bereits heute an der Warenterminbörse Euronext in Paris orientierten. Sie eröffne vielfältige Möglichkeiten der Preisorientierung, -ableitung und -absicherung. Im Sinne einer guten und tragfähigen Partnerschaft biete es sich an, bereits bestehende Modellansätze weiterzuentwickeln, damit sie noch stärkeren Eingang in die Getreidevermarktung fänden. "Durch solche Vermarktungsmodelle kann es gelingen, die Marktrisiken auf breiter Basis zum Nutzen aller Beteiligten - der Landwirte, der Erfassungs- und Verarbeitungsunternehmen - zu senken", erklärte der LBV-Präsident. Die aktuellen Entwicklungen am Getreidemarkt belegten dies eindrucksvoll.