In Hannover findet heute und morgen der Deutsche Bauerntag statt. Leitthema ist „Zukunft sichern, Bauern stärken“ und laut DBV-Präsident Joachim Rukwied soll das zugleich Programm und Botschaft sein. "Die Bauernfamilien blicken mit großen Erwartungen auf den Bauerntag, auf die perspektivischen Diskussionen zur Entwicklung unserer Landwirtschaft und auf die Positionen der Politik“, so Rukwied.
Rund 600 Delegierte aus den 18 Landesbauernverbänden sind auf dem Bauerntag dabei. Dazu kommen zahlreiche Gäste aus Politik und Agrarwirtschaft. Die Delegierten und die Vertreter der assoziierten Verbände wählen heute zudem den Vorstand und Präsidenten des DBV. Zur Wiederwahl stellen sich Präsident Joachim Rukwied sowie die Vizepräsidenten Walter Heidl (Bayerischer Bauernverband), Werner Hilse (Niedersächsisches Landvolk) und Werner Schwarz (Landesbauernverband Schleswig-Holstein). Die Nachfolge des langjährigen Vize-Präsidenten Udo Folgart (Landesbauernverband Brandenburg), der altersbedingt nicht mehr kandidiert, will Wolfgang Vogel (Landesbauernverband Sachsen) antreten.
Rukwied erwartet vom Deutschen Bauerntag eine programmatische Ausrichtung der Verbandsarbeit und der Entwicklung der Landwirtschaft. Vor dem Hintergrund der Preiskrise seien Antworten zu den angekündigten und notwendigen Unterstützungsmaßnahmen gefordert, um damit ein Bekenntnis zu einer von bäuerlichen Familienunternehmen getragenen heimischen Landwirtschaft zu unterstreichen.
„Ich fordere Bundesregierung und EU-Kommission auf, unsere Bauernfamilien in der akuten, politisch verursachten Krise auf den Agrarmärkten nicht alleinzulassen. Ansonsten wird der Strukturwandel zum Strukturbruch, der zahlreiche zukunftsfähige bäuerliche Existenzen zu zerstören droht“, erklärte Rukwied. Dazu werden sich Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt und EU-Agrarkommissar Phil Hogan positionieren müssen.
Der Bauerntag werde aber auch über die aktuelle Krise hinausblicken, so Rukwied. In vier Foren werden Bilanz, Herausforderungen und notwendige Entwicklungen für den Milchmarkt, in der Nutztierhaltung sowie beim Umwelt- und Naturschutz entwickelt und diskutiert. Das vierte Forum wird die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik zum Thema haben, die nach dem britischen Brexit-Referendum besondere Aufmerksamkeit erhält. „Nach wie vor ist die europäische Agrarpolitik einer der wichtigsten gemeinsamen Politikbereiche, der jetzt mehr denn je die europäische Klammer darstellen muss“, betonte Rukwied.
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