Wie steht es um die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt? Darüber sind sich der Bauernverband und der Bauernbund uneins. Nach Ansicht des Deutschen Bauernverbands geht es mit der Branche nach zwei Krisenjahren wieder aufwärts. Aus der aktuellen Bilanz geht danach hervor, dass die Unternehmen ihre Erträge durchschnittlich um rund ein Drittel steigern konnten.
Der Bauernverband in Sachsen-Anhalt sieht diesen Trend zum Teil auch im eigenen Bundesland. Hauptgeschäftsführer Marcus Rothbart sagte MDR SACHSEN-ANHALT, gerade bei der Milch verspüre man ein "Stück weit Erholung". Das sei in Anbetracht der Krisenjahre dringend notwendig, führe aber noch nicht dazu, dass alles gut sei.
"Schönfärberei durch Hochrechnungen!"
Dagegen nannte der Präsident des Deutschen Bauernbundes, der Westerhäuser Landwirt Kurt-Henning Klamroth, die Zahlen des Deutschen Bauernverbands Schönfärberei. Den Bauern in Sachsen-Anhalt gehe es eben nicht gut. Die Ernteergebnisse der vergangenen Jahre und die erzielten Erzeugerpreise hätten deutlich zu wünschen übrig gelassen. Vor allem sei die Branche immer weiter in eine wirtschaftliche Schieflage geraten, berichtet der MDR weiter.
Außerdem müssten die jüngsten Gewinne dafür verwendet werden, während der Krise aufgenommene Kredite zurückzuzahlen. Nach den Worten Klamroths beruhen die Zahlen des Deutschen Bauernverbands auf Hochrechnungen und nicht auf tatsächlichen Abrechnungen. Außerdem wollten leistungsstarke Betriebe ihre Kasse ungern offenlegen und fehlten in der Statistik. Bauernverbands-Hauptgeschäftsführer Rothbart räumte das Problem der zu niedrigen Marktpreise und des Rückzahlungsdrucks ein. Ganz allein könnten sich die Betriebe momentan nicht tragen. Nötig seien daher Subventionen.