Die Niederschläge der vergangenen Tage und Wochen haben zu einer extremen und immer noch anhaltenden Hochwassersituation im Osten Deutschlands geführt. Sachsens Landwirte stehen wie große Teile der Bevölkerung vor einer Naturkatastrophe mit noch nicht absehbaren Ausmaßen und Schäden.
"Nicht nur dass die Witterung der vergangenen Tage zu einem Stillstand auf den sächsischen Äckern und Wiesen geführt hat, auch an ein Befahren ist noch lange nicht zu denken", sagte Wolfgang Vogel, Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes am Mittwoch. Er befürchtet aber noch schlimmeres. Vielerorts seien die Getreidefelder und Futterflächen überflutet und zerstört. Und auch in den nächsten Tagen würden die Wassermassen noch viele Flächen und Kulturen unter sich begraben. Die Landwirte stünden daher vor dramatischen Ernteausfällen und Futterengpässen für ihre Tiere.
Qualitäten sind laut Vogel schon lange kein Thema mehr. "Das Gras kann oft nicht mehr als Futter genutzt werden. Eine alternative Verwertung von verschmutztem Aufwuchs muss unbürokratisch und förderunschädlich möglich sein. Auch für Flächen, die noch nicht bestellt werden konnten oder anderweitig genutzt werden müssen, dürfen keine förderrechtlichen Nachteile entstehen", so der Bauernpräsident weiter.
Das Ausmaß des Augusthochwassers aus dem Jahr 2002 wird bei den überfluteten Flächen nach den derzeitigen Vorhersagen noch weit übertroffen. Damals standen in Sachsen über 40.000 ha und Wasser. In einigen Fällen müssen auch Tiere wieder evakuiert werden. Hier helfen sich die Bauern untereinander.
Eine Gesamtbilanz der Schäden ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich. Erst wenn sich die Wassermassen wieder zurückgezogen haben, wird das ganze Ausmaß deutlich. (ad)
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