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Sauenhaltung - künftig anderswo?

Über die Zukunft der Schweineproduktion diskutierten vergangene Woche dänische, niederländische und deutsche Schweinehalter bei top agrar im Landwirtschaftsverlag Münster-Hiltrup. Das Treffen war auf Initiative der ISN zustande gekommen. Neben zahlreichen ISN-Mitgliedern waren u.a.

Lesezeit: 3 Minuten

Über die Zukunft der Schweineproduktion diskutierten vergangene Woche dänische, niederländische und deutsche Schweinehalter bei top agrar im Landwirtschaftsverlag Münster-Hiltrup. Das Treffen war auf Initiative der ISN zustande gekommen. Neben zahlreichen ISN-Mitgliedern waren u.a. der Geschäftsführer der Danske Svineproduzenten, Hans Aarestrup, sowie Wyno Zwanenburg vom Nederlandse Vakbond Varkenshouders (NVV) anwesend. Nichts wird zurzeit so heiß diskutiert wie die Frage, wie sich die Finanzkrise auf die Landwirtschaft auswirken könnte. Der dänische Vertreter Aarestrup sieht für sein Land zwar eine gewisse Vorsicht der Banken bei der Finanzierung von Wachstumsschritten \- man achte aber mehr denn je auf Strategie und Rentabilität. Echte Finanzprobleme gebe es nicht. Der Trend in Dänemark gehe ganz klar zu größeren Sauenbetrieben von 1 000 Sauenplätzen oder mehr. Fläche sei knapp, die Bodenpreise gestiegen, so Aarestrup, der auch künftig damit rechnet, dass die Ferkelerzeugung zulasten der Schweinemast ausgedehnt wird. Ähnlich läuft laut Wyno Zwanenburg die Entwicklung in den Niederlanden. Die Geschäfte seien normal, die Kreditfinanzierung etwas schwieriger, Banken würden genauer hinsehen, aber bei vernünftigen Plänen sei in der Regel die Rabobank dabei. Zwanenburg berichtete von einem starken Trend zur Konzentration auf die ohnehin schon veredelungsintensiven südöstlichen Regionen der Niederlande. Dabei gehe der Trend in Richtung Ferkelproduktion, was handfeste Gründe habe: 1. In den Niederlanden ist zwar nicht die Schweineproduktion kontingentiert, wohl aber die Gülle. Jeder Wachstumsschritt sei an zusätzliche Güllequoten gebunden \- dabei gelte ein Verhältnis von 1:2,75 bei Mastschweinen zu Sauen. Da die Quoten sehr teuer seien \- zurzeit würden Güllequoten für einen Schweinemastplatz zu 200 Euro verkauft bzw. für 20 Euro/Platz und Jahr verleast \- sei Wachstum quasi nur über die Sauenhaltung zu realisieren, da dort die Kostenbelastung über die Güllequote nicht ganz so groß sei. 2. Auch aufgrund dieser Vorgaben gebe es einen Trend zur Gülleverwertung bis hin zur Verarbeitung der Gülle in Biogasanlagen, um Gülle als Dünger zu verkaufen.


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Markt entscheidet


Keinen Zweifel ließen die Experten darüber aufkommen, dass auch in den kommenden Jahren das Ferkelangebot aus den Niederlanden und aus Dänemark anhalten wird. ISN-Vertreter Heinrich Dierkes und Phillipp Schulze Esking: "Der Markt hat das entschieden." Die deutsche Schweinezucht habe viel Zeit und viel Kredit verspielt. Zurzeit sind die Rahmenbedingungen für ein Wachstum in der Schweinemast hierzulande besser als in Dänemark und in Holland. Dennoch sollten die hiesigen Schweinehalter die Sauenhaltung nicht komplett den Dänen und Holländern überlassen. Zu groß sei das Risiko von Lieferengpässen in Seuchenfällen oder bei verschärften Transportgesetzen. Und: Ohne heimische Sauenhaltung können Dänen und Niederländer demnächst den Ferkelpreis diktieren \- der Mästertraum vom günstigen Ferkel sei dass passé.


Worauf achten?


Wie nüchtern und klar in den Niederlanden und in Dänemark über die Sauenhaltung nachgedacht wird, war auch aus den Äußerungen zur Arbeitsbewältigung abzuleiten. Für 300 bis 350 Sauen rechne man einen Mitarbeiter \- in Größenordnungen mit mehr als 1 000 Sauen könne man darüber nachdenken, dass ein zusätzlicher Mitarbeiter weitere 500 Sauen schaffen könne. Mehr und mehr rückten für solche Betriebe bzw. Betriebsleiter die Personalpflege, das "Coaching", das Management und die Personalführung in den Mittelpunkt.


Zusammengefasst von Franz-Josef Budde, Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe

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