"Ein paar Monate kann man mit 20 oder 22 Cent je Kilo Milch überleben. Einige Betriebe waren schon bei der Bank und haben sich einen Finanzierungsplan bis Oktober zurechtgelegt. Andere haben bereits aufgehört, denen man eigentlich gute Zukunftsperspektiven vorausgesagt hat." So beschreibt der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die aktuelle Lage der Milchbauern. Besonders schlimm sei es u.a. für diejenigen, die vor einigen Jahren gebaut hätten und die Investitionen über Jahrzehnte abschreiben müssten. Die könnten gar nicht so einfach aufhören, wie es immer heißt, so Schaber weiter. Andererseits gebe es bei den Investitionshilfen Bindungsfristen. "Wer vorher aussteigt, muss alles zurückzahlen." Ein Bauer verdiene nach Abzug aller Leistungen etwa 800 bis 1 100 Euro im Monat. Laut Schaber sind die Milchbauern auch nicht so flexibel wie ein Ackerbauer, der jedes Jahr neu, je nach Marktlage, entscheiden kann. Als Lösung forderte der BDM-Chef erneut den Erhalt des Zollschutzes durch die EU und die einzelbetrieblichen Quoten. Die Bauern müssten in der Lage sein, die Menge an Milch flexibel zu handhaben, sonst hätten sie gegenüber dem Einzelhandel keinerlei Macht. Solange die Molkereien 40 Cent am Markt bekommen könnten, würden die Bauern liefern, wenn nicht mehr, sei klar, dass zuviel Milch im Umlauf sei. Für dieses System sei aber eine gesetzliche Grundlage nötig, forderte Schaber.
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