Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt tritt der Befürchtung entgegen, die Digitalisierung der Landwirtschaft werde vor allem Großbetrieben zugutekommen und den Strukturwandel weiter anheizen. „Mein Ziel ist, dass auch die kleinen und mittleren Familienbetriebe den Sprung in die Landwirtschaft 4.0 packen und von den Effizienzsteigerungen profitieren“, erklärte der Minister gegenüber AGRA-EUROPE.
Die Digitalisierung biete die Chance, die Position der hiesigen Agrarwirtschaft im weltweiten Wettbewerb zu stärken. Außerdem mache sie die Agrarbranche auch für den Nachwuchs attraktiv. Das Agrarressort kündigte anlässlich einer Fachveranstaltung an, das Thema „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ weiter zu verfolgen. Beim Auftakt sei es darum gegangen, dass sich die Beteiligten im Bereich der primären Erzeugung austauschen und ihre Position darstellen. Damit sei auch die Grundlage für weitere Planungen und Schritte gelegt worden.
Für die Fachleute im Ministerium sind sowohl Chancen als auch Risiken der Technologie deutlich geworden. So biete die Digitalisierung neue Möglichkeiten, dem Informationsbedarf der Verbraucher über die Bedingungen gerecht zu werden, unter denen Getreide erzeugt oder Tiere gehalten werden.
Daneben müsse die Landwirtschaft im Rahmen einer weiteren Ökologisierung zunehmend Umweltziele und Auflagen berücksichtigen. Dazu könnten innovative Techniken auf Grundlage der Digitalisierung wesentliche Instrumente bereitstellen. Schließlich seien aus Sicht der Landwirtschaft offene Datenplattformen notwendig. Die Datenhoheit und Datensicherheit seien wichtige Aspekte, heißt es im Agrarressort.