Gerade die derzeitige anhaltende Trockenheit und die zunehmenden Wetterextreme der vergangenen Jahre machen uns deutlich, dass wir auch in Deutschland, trotz unseres Gunststandortes in Bezug auf Bodenqualität und Klima, nicht vor Missernten geschützt sind. Dennoch wird tagtäglich wertvolle landwirtschaftliche Fläche in Deutschland versiegelt und steht nicht mehr zur Nahrungsmittelerzeugung zur Verfügung. Das erklärte Hessens Bauernpräsident Friedhelm Schneider.
„Es ist für mich unbegreiflich, dass immer noch 740.000 Quadratmeter an landwirtschaftlicher Nutzfläche in Deutschland pro Tag verloren gehen.“ Während die Waldfläche in Hessen in den vergangenen Jahren zugenommen habe, schrumpfe die landwirtschaftliche Nutzfläche immer weiter. Dies führe zu einer enormen Flächenknappheit.
„In den Ballungsräumen schießen Neubaugebiete wie Pilze aus dem Boden, während in den Ortskernen und ehemaligen Gewerbe- und Kasernengebieten die Gebäude leer stehen und verfallen. Hier muss es endlich zum einem Umdenken kommen. Bevor ein Neubaugebiet ausgewiesen wird, müssen erst sämtliche vorhandenen Kapazitäten ausgenutzt oder umgenutzt werden“, appelliert Schneider an die Politik.
Der Bauernverbandspräsident fordert, auch das Offenland endlich unter Schutz zu stellen! „Landwirtschaftliche Nutzfläche ist ein hohes Gut, dort werden wertvolle und regionale Lebensmittel unter hohen Standards erzeugt. Dieses Gut gilt es auch für nachfolgende Generationen zu erhalten und nicht ständig unnötig für Bebauung oder als Ausgleichsfläche zu opfern“, so Schneider abschließend.
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