Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Waldumbau Seelische Gesundheit Steuern in der Landwirtschaft

News

Schwarz: Landwirtschaft muss sich für Junglandwirte lohnen!

Als Landwirt schreibt man das Thema Betriebsentwicklung groß. Gerade Junglandwirte wollen etwas bewegen. Und sie müssen es auch. Wer die nächsten 30 oder 40 Jahre von seinem Betrieb leben will, der muss sich gerade zu Anfang Gedanken um die Entwicklung seines Betriebes machen, so Bauernpräsident Werner Schwarz.

Lesezeit: 4 Minuten

Als Landwirt schreibt man das Thema Betriebsentwicklung groß. Gerade Junglandwirte wollen etwas bewegen. Und sie müssen es auch. Wer die nächsten 30 oder 40 Jahre von seinem Betrieb leben will, der muss sich gerade zu Anfang Gedanken um die Entwicklung seines Betriebes machen. Das sagte Schleswig-Holsteins Bauernpräsident Werner Schwarz am 24. Februar beim Junglandwirtetag 2016 in Cloppenburg.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Wie er erläuterte, gilt nach wie vor das Gesetz von „Wachsen oder Weichen“. „Nun wird heftig diskutiert, ob diese Entwicklung gut oder schlecht ist. Ich beteilige mich nicht daran. Denn dadurch, dass wir hier zu einer Meinung kommen, ändert sich dieses Gesetz ja nicht. Zum anderen weiß ich, dass viele Landwirte in ihren betrieblichen Strukturen wachsen wollen, weil sie Freude am Aufbau von etwas Neuem haben. Und wir wissen: Das gesellschaftliche Interesse an kleinen Betrieben endet an der Ladenkasse“, so Schwarz.


Zweitens gelte das Gesetz der innerbetrieblichen Entwicklung. Immer wieder sei das Viertel der erfolgreichen Landwirte weit weg vom Durchschnitt. Die Zahlen zeigten laut dem Landwirt, dass es sich lohnt, zuerst auf innerbetriebliche Verbesserungen zu setzen. Zumal dieses bedeute, dass man beispielsweise die knappe Ressource Land nicht teuer pachten oder kaufen muss.


Vorsicht: Der Preis ist das Lenkrad des Marktes


„Wir befinden uns derzeit in einem schweren Fahrwasser. Wie kommen wir da raus? Müssen wir aktiv am Preis drehen? Das fordern viele. Ich halte das für gefährlich. Der Preis ist das Lenkrad des Marktes. Er sagt nichts über den inneren Wert der Produkte aus, sondern beziffert lediglich den Handelswert - unabhängig von den Herstellungskosten“, so Schwarz weiter.


Dass es nicht mit den fairen Preisen klappt, begründet er damit, dass der Verbraucher damit einen möglichst niedrigen, der Erzeuger einen möglichst hohen Preis meint. Hier klaffe eine große Lücke. Doch der Markt kennt keine Lücken, er schließt sie – über den Preis. „Damit sind wir bei der einzigen „fairen“ Lösung: Dem Marktpreis. Auch wenn die Forderung nach fairen Preisen unerfüllbar ist: Die dahinter liegende Forderung hat eine Berechtigung. Denn Geld hat keinen Selbstzweck, sondern soll dem Menschen dienen. Um das zu gewährleisten, braucht der Markt Leitplanken. Hier ist ein starker Staat gefordert, als Schiedsrichter, nicht als Mitspieler.“


Mit Preisschwankungen können die Landwirte umgehen, berichtete der Bauernverbandsvertreter weiter. Die Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels führt seiner Meinung nach jedoch zu einem Preiskampf, der die Betriebe an die Wand fährt. Während also die Schweinehalter mit ruinösen Preisen kämpfen, ist die Spanne zwischen den Erzeuger- und Ladenpreisen in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 70 Cent je kg Schweinefleisch gestiegen. Und seit einem halben Jahr liegt die Vollmilch mit 56 Cent im Regal des Handels. Was verwundert sei, dass der Preis für Milch ab Hof in diesem Zeitraum bundesweit weiter gesunken ist. 


Die Spanne des Lebensmittelhandels liege bei wenigen Cent. Offenbar seien es jetzt einige Cent mehr.

„Das ist kein Markt. Dagegen kämpfen wir! Auch dagegen, dass die Politik dem Handel immer weitere Fusionen genehmigt, wir Bauern aber hinten runterfallen! Ich nenne die Genehmigung der Edeka-Tengelmann-Fusion durch Minister Gabriel Verrat an unserer Sozialen Marktwirtschaft.


Gleiches gilt für unsere grünen Landesminister, die offenbar meinen, sinkende Preise am besten mit steigenden Kosten bekämpfen zu können. Immer mehr Auflagen, Kontrollen, Dokumentationspflichten, Sanktionen machen die Tierhaltung oder den Ackerbau nicht besser, sondern nur schwieriger. Wir verbringen zu viel Zeit damit, das Misstrauen der Politik im Büro zu bedienen statt ein Auge auf das Wohlergehen von Tier und Pflanze im Stall und auf dem Feld zu haben. Das geht nicht!“, so Schwarz.

Rechne man Russland dazu, dann befindet sich die deutsche Landwirtschaft in einem politischen Markt, der nicht funktionieren kann! Deshalb ist die Politik laut Schwarz in der Pflicht; er fordert:

  • Minister Habeck und Meier: Fahren sie die Kontrollkosten des unbegründeten Misstrauens herunter!
  • Minister Gabriel: Nehmen Sie das Oligopol im LEH auseinander! Es hilft niemandem, am wenigsten dem Verbraucher!
  • Minister Steinmeier: Auch in der europäischen Außenpolitik muss das Verursacherprinzip gelten! Kann es eine wertegeleitete Außenpolitik sein, wenn sie auf dem Rücken der Bauern ausgetragen wird?

„Wir sind gerne Bauern, aber es muss sich auch lohnen! Niemanden hält die Schönheit der Natur allein im ländlichen Raum. Es ist die wirtschaftliche Aktivität, die Landwirte auf dem Land hält.“

Die Redaktion empfiehlt

vg-wort-pixel
top + Bestens informiert zur EuroTier 2024

Über 60 % sparen + Gewinnchance auf einen VW Amarok sichern!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.