Die bayerische Streckenliste des vergangenen Jagdjahres 2015/6 bricht im Bereich des Schwarzwildes alle Rekorde: Mit einer Stückzahl von 85.436 Stück Wildschweinen, erlegten die Bayerischen Jägern so viel Schwarzwild wie nie zuvor. Die seit dem Jahr 2000 (mit Ausnahme des Jahres 2006/7) anwachsende Strecke hat ein Maximum erreicht.
Durch den großflächigen Anbau von Mais wurde die Ernährungsbasis der Wildschweine wiederum deutlich erweitert. Der maximale Maisanbau sorgt für ein Überangebot an Sommereinständen und Ernährung: Der Tisch für die Schwarzkittel war reich gedeckt, berichtet der Bayerische Jagdverband.
Ehrenamtliche Dienstleistung bayerischer Jäger
Der Jagdverband bewertet die freiwillige Arbeit von Jägern allein im Bereich der Schwarzwild-Bejagung für das vergangene Jagdjahr auf über 17 Millionen Euro. Diese Summe müsste der Staat, beziehungsweise die Grundeigentümer, für Berufsjäger aufbringen – gäbe es die privaten Jägern und ihre ehrenamtliche Dienstleistung nicht.
Präsident des Bayerischen Jagdverbandes, Prof. Dr. Jürgen Vocke, MdL a.D.: „Der Einsatz unserer Jägerinnen und Jägern in Bayern ist immens. Betrachtet man die Streckenzahlen, so sind wir an einem absoluten Höhepunkt angekommen. Die stetig steigenden Abschusszahlen im Bereich der Schwarzkittel belegen die abertausenden Stunden, die die Jäger jährlich auf sich nehmen, um die zunehmende Schwarzwildpopulation einzudämmen und damit auch die einhergehenden Schäden in der Landwirtschaft – eine freiwillige Dienstleistung für die Gesellschaft. Würde man diese Stunden mit dem Stundenlohn eines staatlichen Berufsjägers aufrechnen, müssten die Landwirte als Verpächter tief in die Tasche greifen.“
Schwarzwildstrecke in Bayern
Betrachtet man die Schwarzwildstrecke in Bayern, so zeigt sich ein eindeutiges Bild: Eine seit 2012 stetig anwachsende Strecke (Grafik 1 und Grafik 2). Dies ist größtenteils den privaten Jägerinnen und Jägern Bayerns zu verdanken. Vergleicht man hierbei die Abschusszahlen im Bereich der Staatsjagden und der Privatjagden, lässt sich erkennen, dass in den privaten Jagden im Jahr 2015/16 über 80 % der Gesamtstrecke erzielt worden ist (Grafik 3).
Zudem ist die Strecke in den Privatjagden seit 2012/13 prozentual weiter angestiegen und im Vergleich zum letzten Jahr so stabil geblieben, während der prozentuale Schwarzwildabschuss in den Staatsjagden seit dieser Zeit gefallen ist und dies auch im letzten Jahr unverändert blieb. Der BJV fordert daher, ein stärkeres Engagement der Staatsjagden bei der Beteiligung der Schwarzwildbejagung.
Grafik 1: Schwarzwildstrecke in Bayern zur Veranschaulichung
Grafik 2: Streckenliste für Bayern im jährlichen Vergleich
Grafik 3: Prozentualer Vergleich der Schwarzwildstrecke 2015/16 in privaten und staatlichen Jagden