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"Schweinezyklus": Milchviehhalter können nicht wie Mäster reagieren

Der niedrige Milchpreis der vergangenen Jahre hat dazu geführt, dass die Milchproduktion in Deutschland und auch weltweit zurückgegangen ist. Damit wurde auch weniger Butter erzeugt, weshalb der Butterpreis auf der ganzen Welt auf ein Allzeithoch stieg.

Lesezeit: 3 Minuten

Der niedrige Milchpreis der vergangenen Jahre hat dazu geführt, dass die Milchproduktion in Deutschland und auch weltweit zurückgegangen ist. Damit wurde auch weniger Butter erzeugt, weshalb der Butterpreis auf der ganzen Welt auf ein Allzeithoch stieg. Butter war auf dem Weltmarkt so teuer wie noch nie und kostete etwa im September knapp 2 Euro für 250 g. Inzwischen hat sich der Preis um 1,60 Euro eingepegelt, erklärt der MDR zu Beginn seines Besuchs auf dem Hof von Thüringens Bauernpräsident Klaus Wagner in Erfurt. 600 Kühe hält er hier.


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Inzwischen sind die Milchpreise gestiegen, es gibt wieder mehr Milch und Butter und der Butterpreis ist gesunken. Die Schweinehalter kennen dieses Auf und Ab als Schweinezyklus. Inzwischen planen sie fest mit dem Phänomen von Angebot und Nachfrage und den damit verbundenen Preissprüngen. Ziel: Die Produktion entsprechend anzupassen. Nur  Milcherzeuger könnten auf solch einen Zyklus nicht so schnell reagieren, erklärt der Sender.


Milchkühe seien keine Fleischrinder, die geschlachtet und verzehrt werden. Sie geben Milch, die nicht einfach abgestellt werden kann. Und anders herum: Wenn mehr Milch nachgefragt wird, kann der Bauer auch nicht kurzfristig liefern. „Von einem Kalb zur Milchkuh dauert es zwei Jahre, so dass es uns sehr schwer fällt, uns flexibel anpassen zu können. Das ist eine Besonderheit der landwirtschaftlichen Produktion“, sagt Wagner.


Hinzu komme, dass Milchpreise für längere Zeiträume festgeschrieben werden – was, je nach Marktlage, gut oder schlecht für Bauern sein kann. „Die Preise für die "weiße Linie", also Joghurt, Quark und Trinkmilch, werden zwei Mal im Jahr verhandelt und sind dann für sechs Monate unverrückbar. Egal, wie sich der Markt entwickelt“, erklärt der Bauernpräsident.


Die Preise für Butter würden in kürzeren Zeiträumen verhandelt werden. Je nach Handelskette seien es zwischen vier und zwölf Wochen. Das erklärt auch, warum im Herbst zeitweise die Butterpreise stark gestiegen waren, während Milch vergleichsweise preiswert bleib.


Nach Neuverhandlungen für die "weiße Linie" sind auch Milch, Joghurt und Quark teurer – wovon Erzeuger wie Thüringens Bauernpräsident Wagner ebenfalls profitieren. Der höhere Preis käme auch direkt an den Betrieben an, weil in Deutschland der größte Teil der Molkereien genossenschaftlich organisiert sei, berichtet der MDR weiter. Dort seien Milcherzeuger eigentlich die Eigentümer der Molkereien, die mit dem Einzelhandel und der Industrie die Preise aushandeln.


Heuser wirbt für Warenterminbörse


„Wir entwickeln gerade in Deutschland Warenterminbörsen: Dort können die Bauern ihre Milch in die Zukunft verkaufen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt lässt sich dort jetzt schon ein Preis fordern und ihn gegebenenfalls an der Warenterminbörse erhalten“, erklärt Eckhard Heuser ist Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes. Das setze aber voraus, dass der Milcherzeuger Preisentwicklungen verfolgt und auch spekuliert. Er legt sich für noch längere Zeiträume als bisher auf einen Preis pro Liter fest und macht sich von den Verhandlungen mit Handel und Industrie unabhängig. Das aber liegt nicht jedem Landwirt.



Deshalb wird in der Branche generell empfohlen, sich für Krisen wirtschaftlich breit aufzustellen – also im Betrieb nicht allein auf die Milcherzeugung zu setzen, so das Fazit des MDR.

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