Der in Frankreich aufgeflogene Schwindel mit pflanzlichen Proteinen als Hacksteaks deklariert, das zunehmende Vermarkten von Fleischersatzprodukten, veganen Burger-Angeboten sowie Retorten-Fleisch-Imitaten, ruft das Europäische Parlament (EP) auf den Plan. Als Steak oder Schnitzel dürfe nur bezeichnet werden, was tatsächlich vom Rind oder vom Schwein stamme, fordert der französische Europaabgeordnete Eric Andrieu eindeutige Kennzeichnungen bei Fleischprodukten in der EU.
Der französische EP-Berichterstatter für den Verordnungsvorschlag zur Gemeinsamen Marktordnung plädiert in seiner parlamentarischen Stellungnahme zur künftigen Marktordnung ab 2020 dafür, dass ebenso wie bei Milcherzeugnissen künftig auch für Fleisch und Fleischerzeugnisse ein EU-weiter Produkt- und Bezeichnungsschutz festgeschrieben wird.
Insbesondere bei den Bezeichnungen Steak, Schnitzel und Burger bedürfe es nach Ansicht der sozialistischen EU-Abgeordneten aus Frankreich einer für den Verbraucher klar verständlichen Produktbezeichnung.
DBV appelliert mit Fleischwirtschaft für Bezeichnungsschutz
Der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Fleischer-Verband (DFV) und der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) unterstützen die EP-Initiative für einen EU-weiten Bezeichnungsschutz für Fleischwaren und wenden sich in einem gemeinsamen Schreiben an Bundesernährungsministerin Julia Klöckner mit dem Appel, die Initiative des EU-Parlamentes zu unterstützen:
„Als Erzeuger und Verarbeiter von Fleisch stehen wir für die Echtheit unserer Produkte ein. Gleichzeitig sind wir dem Grundsatz der Wahrheit und Klarheit in der Kennzeichnung verpflichtet. Daher ist es aus unserer Sicht nicht akzeptabel, wenn fleischfreie Lebensmittel mit Bezeichnungen benannt werden, die üblicherweise für Fleisch und Fleischwaren verwendet werden“, heißt es in einer Presserklärung zu Beginn dieser Woche.