Angesichts des breiten Unbehagens der europäischen Bevölkerung gegenüber GVO sollte Brüssel die Genehmigungen aussetzen, um das Zulassungsverfahren zu überarbeiten, verlangte Seehofer vergangene Woche am Rande des EU-Agrarministertreffens. Mit der Arbeit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) - die GVO bislang ausnahmslos für unbedenklich befunden hat - sei er nicht zufrieden. Das künftige Genehmigungsverfahren sollte so überarbeitet werden, dass abweichende und kritische Meinungen stärker berücksichtigt würden, und die Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen nicht mehr von politischen Zufallsmehrheiten abhängig sei. Die EU müsse eine Lösung finden, wie sie auf wissenschaftlicher Grundlage mit objektiven Bewertungsverfahren zu einer zügigen, aber auch fachlich klaren Entscheidung über GVO komme, erklärte der CSU-Politiker und forderte die Europäische Kommission auf, für entsprechende Verbesserungen zu sorgen. Bei seinen EU-Amtskollegen, mit denen der Bundesminister bei einem Arbeitsmittagessen über die Gentechnikpolitik beriet, schienen diese Forderungen jedoch nur auf geringe Resonanz zu stoßen. EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel warnte gar davor, dass die Verzögerung der Zulassung neuer GVO dramatische Folgen für die europäische Landwirtschaft hätte.
Lesen Sie mehr über diesen Vorschlag in der Meldung vom vergangenen Donnerstag: Seehofer fordert neues GVO-Zulassungsverfahren (29.11.07)