Bundesagrarminister Horst Seehofer kann sich eine Sonderlösung bei den Steuern für Agrardiesel im Moment nicht vorstellen. Er wolle eine Entlastung der deutschen Bauern aber weiter "im Auge behalten", sagte Seehofer dem Präsidium des Deutschen Bauernverbands (DBV).
Die Präsidenten der Landesbauernverbände hatten nach Angaben des DBV gefordert, den Steuersatz für Agrardiesel in der EU endlich zu harmonisieren und den deutschen Bauern denselben niedrigen Steuersatz zu gewähren wie in den übrigen EU-Ländern. In den meisten EU-Ländern gelte ein Steuersatz für Agrardiesel zwischen 1 und 10 Cent je Liter. Angesichts der explodierenden Kosten für Energie und Düngemittel sei eine Kostenentlastung der deutschen Bauern im Wettbewerb bitter notwendig.
Nach Angaben des DBV müssen die deutschen Landwirte die höchsten Steuersätze für Agrardiesel im EU-weiten Vergleich bezahlen. Je nach Verbrauch werde in Deutschland der Liter Agrardiesel mit 25,56 oder 47,04 Cent Mineralölsteuer besteuert. Die Bauern in Frankreich zahlten 0,6 Cent, in Litauen, Lettland oder Luxemburg würde sogar überhaupt keine Mineralölsteuer gezahlt, stellte der DBV abschließend fest.
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