Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) will mit dem Handel erneut über die Lage der Milchbauern sprechen. Dazu sei in dieser Woche ein Treffen geplant, berichtet die dpa unter Berufung auf das Agrarministerium. Im Streit über höhere Erzeugerpreise will Seehofer erreichen, dass die Milchbauern mehr Macht am Markt bekommen. Er hatte dem Lebensmitteleinzelhandel Preisabsprachen vorgeworfen. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE), der dies zurückweist, zeigt sich unter Bedingungen grundsätzlich offen für Preiserhöhungen zugunsten der Milchbauern. "Wenn es der Markt hergibt und die Kunden das akzeptieren, ist der Handel auch bereit, höhere Preise zu bezahlen", sagte HDE-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr. Er betonte aber: "Es muss ein Marktpreis sein. Es dürfen von steigenden Preisen nicht falsche Signale ausgehen, nämlich die Produktion zu erhöhen." Einen Preisanstieg gab es bereits: Milchviehhalter hatten mit einem Lieferstopp erreicht, dass Milch und auch Butter bei Discountern teurer wurden. Die Verbraucher akzeptieren einer Umfrage zufolge höhere Preise für Milch, Eier und Fleisch: 51 % im Westen und 42 % im Osten halten die Lebensmittelpreise für zu niedrig, teilte der Deutsche Bauernverband unter Berufung auf das Institut Allensbach mit. Insgesamt zeigten 49 % Verständnis für Bauern.
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