Der brasilianische Regenwald brennt. Ein diskutierter Grund: Soja-Bauern wollen ihre Anbauflächen vergrößern. Soja wird auch nach Deutschland als Futtermittel importiert. „Stimmt das? Und wie viel ist es tatsächlich?“, hinterfragt der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV).
Der Selbstversorgungsgrad an Eiweißfuttermitteln liegt in Deutschland bei etwa 70 %. Eiweißpflanze Nr. 1 in Deutschland ist der Winterraps; allein mit Rapsschrot werden circa 2 Mio. t Sojaschrot-Importe ersetzt. Der RLV fordert daher, dass Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sich für einen nachhaltigen Futtermittelanbau in den Mercosur-Staaten unter ebenso hohen Umwelt- und Arbeitsschutzstandards wie hierzulande einsetzt.
Behauptet wird, dass Deutschland immer mehr Soja importiert, vor allem für die Tierfütterung. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) in seinem Faktencheck deutlich macht, ist vor allem Getreide wegen der hohen Erträge ein wichtiger Eiweißlieferant. Bei Eiweißpflanzen müssen die Erträge noch steigen. Die deutschen Importe von Sojaprodukten (circa 4 bis 4,5 Mio. t) haben sich in den vergangenen Jahren etwas verringert.
Der Selbstversorgungsgrad an Eiweißfuttermitteln liegt bei etwa 70 %. Über 90 % der insgesamt verwendeten Futtermittel stammt aus Deutschland.
Der heimische Eiweißpflanzenanbau steht im Wettbewerb mit den hohen Getreide- und Rapserträgen, die in Deutschland möglich sind. Daher ist Europa stark beim Getreideexport, Nord- und Südamerika hingegen beim Sojaexport.
Ein Weizenfeld von 1 ha liefert ca. 850 kg Eiweiß. Wird Soja auf der Fläche angebaut, ist der „Eiweißgewinn“ lediglich etwa 200 kg/ha, die Gesamternte beträgt nur etwa 1 000 bis 1 100 kg/ha. Andere Leguminosen haben noch geringere Hektarerträge.