Volker Lichti, Landwirt und örtlicher Vorsitzender des Bauern- und Winzerverbands, ist alarmiert. Der Wasserspiegel östlich von Neustadt ist seiner Meinung nach in den vergangenen Jahrzehnten deutlich sichtbar zurückgegangen. Einige Brunnen und Weiher, die früher Wasser hatten, seien heute ausgetrocknet, sagte er dem Nachrichtenportal „Die Rheinpfalz“.
Der Landwirt ist überzeugt, dass dafür Versiegelung, das Abkappen von Wassergräben und die Vertiefung von Gräben verantwortlich seien. „Das Wasser wird nicht in der Fläche gehalten“, sagt er. Für ihn als Landwirt sei das ein existenzielles Thema. Lichti baut unter anderem Mais, Hirse und Getreide an – Pflanzen, die im Sommer wachsen. Gerade dann mache sich der Wassermangel besonders bemerkbar. Überhaupt leide die gesamte Vegetation, was man beispielsweise an Trockenschäden im Ordenswald sehe, erklärte er den Journalisten.
Auf seine Initiative hin habe sich die Stadt nun mit dem Thema beschäftigt, die Ergebnisse hält er allerdings für unbefriedigend. So hätten Fachleute bei der Entwicklung des Grundwasserspiegels keinen einheitlichen Trend feststellen können. Es gebe Regionen mit steigenden und sinkenden Pegeln. Auch die Niederschlagsmenge in Neustadt dürfte im Zeitraum bis 2100 in etwa stabil bleiben, während sie im Landesdurchschnitt um neun Prozent absinken soll. Der jahreszeitliche Verlauf der Niederschläge könnte sich allerdings verschieben, so dass die Winter nasser, die Sommer trockener werden.