Die Europäische Kommission lässt am morgigen Donnerstag voraussichtlich erneut über die Zulassung mehrerer gentechnisch veränderter Maislinien zum Import als Futter- und Lebensmittel abstimmen, darunter die Kreuzung SmartStax von Monsanto und Dow Agro Sciences. Auf höherer politischer Ebene wird versucht, ein Patt zu brechen, das sich mit dem ersten Votum im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit (SCoFCAH) ergeben hatte.
Prominente Grünen-Politiker des Europaparlaments appellierten im Vorfeld einmal mehr an EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg, die Zulassungsvorschläge zurückzuziehen. In einem offenen Brief machen sie Zweifel an der Risikobewertung der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geltend. SmartStax enthalte sechs unterschiedliche, für Insekten giftige Bt-Toxine, die neu zusammengestellt seien, und sei ferner gegen zwei Herbizide tolerant, schreiben die Abgeordneten, darunter Grünensprecher Martin Häusling. Die EFSA habe nicht ausreichend untersucht - weder das Zusammenspiel zwischen den gentechnischen Veränderungen noch die neuen Proteine oder die Rückstände der Spritzmittel.
Ebenso wenig ist nach Ansicht der Grünen die Freisetzung der Bt-Toxine in die Umwelt und ihre potentielle Anreicherung erforscht. Ferner sei die Rückverfolgbarkeit nicht garantiert. Daneben sprechen sich die Politiker gegen die Zulassung von MON810-Pollen als Futter- und Lebensmittel aus.
In einer Pressemitteilung geißelt Häusling die „Konstrukte einer Gentechnik-Industrie, die auf die möglichen Folgen für Mensch und Natur praktisch keine Rücksicht nimmt“. (AgE/ad)
Hintergründe:
Abstimmung über SmartStax-Mais im Juli (3.7.2013)
Patt bei Abstimmung über Monsantos SmartStax-Mais (11.6.2013)