Der DBV hat am Dienstag ein Positionspapier zum aktuellen Dioxin-Skandal verfasst. Darin lobt er zunächst das gute Zusammenspiel aller Stellen, wodurch die gesperrten Betriebe schnell wieder befreit werden konnten. Erforderlich sei aber künftig eine Betriebsunterbrechungsversicherung, die auch Umweltkontaminanten mit berücksichtigt. In der Futtermittelwirtschaft solle es zudem einen solidarisch getragenen Haftungsfonds oder zumindest eine Pflichtversicherung mit ausreichenden Deckungssummen auf der Basis einer stringenten Gefährdungshaftung geben.
Beim Lebens- und Futtermittelgesetzbuch wünscht sich der Verband Vorkehrungen, die eine Überkreuzung technischer Prozesse mit der Futter- und Lebensmittelkette ausschließen. "Wenn ein Futtermittel den Regelkreis des Lebens- und Futtermittelrechts verlässt, darf es nicht wieder in die Produktionskette bei Nahrungsmitteln zurück geführt werden", heißt es in dem Papier. Notwendig seien entsprechende Deklarationen und Einfärbungen.
Die Mischfutterindustrie würde der Berufsstand gerne verpflichten, von ihren Vorlieferanten in der Fettschiene Analyseergebnisse der Vorlieferungen zu erhalten, bevor Lieferungen erfolgen. Außerdem müsse die bestehende Positivliste für Einzelfuttermittel um eine risikoorientierte Bewertung der Produktions- und Logistikwege für die Ausgangsstoffe ergänzt werden. Bestimmte risikobehaftete Quellen sollten auch dann ausgeschlossen werden, wenn das eigentliche Rohprodukt futtermittelgeeignet ist, so der Bauernverband, der die Vorgaben der deutschen Positivliste auch im EU-Katalog für Einzelfuttermittel verankert wissen möchte.
Abschließend spricht sich der DBV für eine risikoorientierte Überprüfung der gesamten Futtermittelbranche aus und schlägt einen Krisenstab von Bund und Ländern vor.