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Söder: Bauernpräsident Felßner soll Bundeslandwirtschaftsminister werden

Der CSU-Vorsitzende Markus Söder hat den Bauernverbandspräsidenten Günther Felßner als Bundesagrarminister vorschlagen. Das könnte eine Antwort auf Hubert Aiwanger sein, der auch nach Berlin will.

Lesezeit: 2 Minuten

Drei Monate vor der Bundestagswahl hat der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Markus Söder einen Überraschungscoup gelandet: In einer Pressekonferenz hat Söder den Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) Günther Felßner als künftigen Bundeslandwirtschaftsminister vorgeschlagen. Im Falle eines Wahlsieges beanspruche die CSU das Landwirtschaftsministerium für sich, so Söder.

Felßner bekommt vorderen Listenplatz

Felßner, der schon lange CSU-Mitglied ist, dort aber bisher keine herausgehobenen Ämter innehatte, kandidiert deshalb für den Bundestag und wird einen der ersten fünf Listenplätze der CSU erhalten. Seit Oktober 2022 steht er an der Spitze des BBV und ist auch Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes. Der studierte Agraringenieur stammt aus Lauf an der Pegnitz und bewirtschaftet dort mit seiner Familie einen landwirtschaftlichen Betrieb.

Enges Verhältnis zu Söder

Dem Bauernpräsidenten, der wie Söder Mittelfranke ist, wird ein enges Verhältnis zum CSU-Chef nachgesagt. Beide haben zusammen den Zukunftspakt zur Landwirtschaft in Bayern ausgehandelt, den die bayerische Staatsregierung und BBV kurz vor der bayerischen Landtagswahl unterschrieben haben.

Gesicht des Bauernprotests

Ein entscheidender Antrieb für Söders Schachzug dürfte sein, dass Felßner eines der Gesichter der Bauernproteste im letzten Winter gewesen ist, denen sich auch Handwerker und Mittelstand angeschlossen haben. So könnte die CSU möglicherweise Protestwähler für sich zurückholen. Viele dieser Wähler, darunter auch etliche Landwirte, haben bei den letzten Wahlen für die Freien Wählern oder die AfD gestimmt.

Antwort auf Aiwangers Pläne

Nachdem am Wochenende bekannt wurde, dass der Freie Wähler-Chef und stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger ebenfalls für den Bundestag kandidiert und mit seiner Partei mehrere Direktmandate gewinnen will, dürfte die Kandidatur von Felßner Aiwangers Plänen in die Quere kommen. Aiwangers Kommentar zu Felßners Kandidatur soll Presseberichten zufolge sehr knapp ausgefallen sein: „Ich dachte, das macht Frau Kaniber.“

Tatsächlich hatten viele Beobachter erwartet, dass die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber Söders Favoritin für das Agrarressort in Berlin sein werde.

 

 

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