Nur zehn Tage nach der Abstimmung im Ministerrat hat die EU-Kommission am Montag die Einfuhr des gentechnisch verändertem Mais MIR604 von Syngenta genehmigt. Damit können Sojabohnen aus der diesjährigen US-Ernte nach Europa eingeführt werden. Mit der neuen Zulassung sind nun auch geringfügige technisch bedingte Beimischungen von MIR604-Mais in Agrarrohstoffen und -produkten erlaubt, berichtet das Forum Bio- und Gentechnologie Trans-Gen. In den letzten Monaten waren wiederholt Sojalieferungen aus USA zurückgewiesen worden, da sie Spuren von nicht in der EU zugelassenen GV-Pflanzen enthielten. Solche Beimischungen gehen zurück auf Stäube, die bei der Ernte, Transport und dem Verschiffen von Agrarrohstoffen entstehen.
Vor MIR604 hatte die EU-Kommission in den vergangenen Wochen noch drei weitere gentechnisch veränderte Maislinien für den Import nach Europa sowie die daraus hergestellten Futter- und Lebensmittel genehmigt. Die Zulassung von MIR604-Mais "öffnet die Tür für große Mengen von Sojabohnen aus den USA," sagte ein Sprecher der europäischen Futtermittelwirtschaft. "Wir benötigen diese Lieferungen dringend. Damit sind wir noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen." Wiederholt hatte die Branche vor einer Futtermittelknappheit als Folge der Probleme bei der Einfuhr von US-Sojabohnen gewarnt.