Die Landwirtschaft hat wieder gut Tritt gefasst und auch die Daten von den weltweiten Agrarrohstoffmärkten sind aus landwirtschaftlicher Sicht gut. Das sagte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner heute auf der Agrarfinanztagung von DBV und Rentenbank in Berlin.
Demnach hätten sich auch die Schweine- und Geflügelpreise nach der Dioxinkrise einigermaßen erholt. Bei Milch könne man nach den extrem niedrigen Erzeugerpreisen in 2009 davon ausgehen, dass sich das aktuelle Erzeugerpreisniveau von 32 bis 34 Cent je Liter Milch auch bis in das Jahr 2012 hinein in etwa halten werde. "Aber wir müssen auch mit stark gestiegenen Kosten bei Futter-, Düngemitteln und Energie fertig werden", stellte Sonnleitner fest. Die Bauern würden sich in der Nahrungsmittelerzeugung mittlerweile "voll den Bedingungen des Marktes stellen, nahezu ohne jegliche staatliche Sicherheitsnetze", sagte der Bauernpräsident weiter. Das konsequente Nutzen der Freiheiten am Markt habe der deutschen Landwirtschaft im EU-Vergleich höhere Marktanteile beschert, "das sogar zu Lasten von Dänemark, den Niederlanden und Frankreich". Freiheit habe aber auch etwas mit Risiko zu tun. Nach dem Wegfall der Preissicherungsfunktionen der EU-Marktordnungen müssten nun die Landwirte mit relativ starken Preisvolatilitäten zu Recht kommen. Deshalb werden für die Landwirtschaft laut Sonnleitner Risikomanagementinstrumente wie Risikoausgleichsrücklage und Warenterminmärkte immer wichtiger. Er werde daher weiterhin engagiert für die Risikoausgleichsrücklage kämpfen und Verbündete im Parlament und im Finanzministerium zu suchen. Als Herausforderung der Zukunft für die Landwirte nannte Sonnleitner, "zwischen den Eckpunkten der anstehenden Finanzmarktregulierung und der anstehenden Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik seinen Weg zu gehen und die richtigen unternehmerischen Schlussfolgerungen zu ziehen".