DBV-Präsident Gerd Sonnleitner hat heute in einer öffentlichen Anhörung der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament gesprochen. Thema war die anstehende EU-Agrarreform. Sonnleitner forderte als COPA-Vizepräsident zunächst etwas mehr Zeit für die EU-Länder, die ihre Direktzahlungen noch nicht von der Produktion entkoppelt hätten.
Anschließend schlug er den Europaabgeordneten vier zentrale Bereiche vor, die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2013 fortzuentwickeln. So sei eine starke vollständig EU-finanzierte 1. Säule zwingend notwendig. Die Modulation sollte dagegen entfallen. Zudem müsse die Gemeinschaft ein effizientes Sicherheitsnetz für Marktkrisen schaffen, wobei man über eine Kombination aus öffentlichen und privaten Maßnahmen nachdenken sollte. Für die 2. Säule forderte er schließlich, dass sie eigenständig finanziert werden müsste. Eine Kofinanzierung sei zwingend erforderlich. Ebenso müsse sie stärker auf die Landwirtschaft ausgerichtet werden. In seinem Abschluss-Plädoyer stellte Sonnleitner fest, dass die Leistungen der Landwirte für die Gesellschaft nicht vollends von den Märkten entlohnt würden. Der Gesamthaushalt 2008 für die Gemeinsame Agrarpolitik einschließlich der 2. Säule sei mit nicht einmal 1 % der gesamten öffentlichen Ausgaben der EU nicht zu hoch bemessen.
10 Punkte-Katalog des Bauernverbandes (28.4.2010)