DBV-Präsident Gerd Sonnleitner sagt für 2011 höhere Preise voraus. "Die Lebensmittelpreise werden aufgrund weltweit steigender Nachfrage kontinuierlich anziehen. Ich schätze, dass dies aber nicht über die allgemeine Inflationsrate hinausgehen wird", erklärte Sonnleitner gegenüber der Bild-Zeitung.
Den Anteil der landwirtschaftlichen Preise am Verkaufspreis an der Ladentheke bezifferte er im Schnitt auf 25 %. Da könne viel "weggepuffert werden", wenn die Erzeugerpreise etwas zulegten. Nur bei Produkten wie Obst oder Gemüse, die nicht weiterverarbeitet würden, dürften Preisänderungen an der Ladentheke unmittelbar spürbar werden. Den Bauern sitze der extreme Preisdruck der Discounter während der Finanzkrise 2009 noch tief in den Knochen. Lebensmittel "Made in Germany" seien mit anziehender Konjunktur wieder gefragt.
Zu den Agrarsubventionen machte Sonnleitner deutlich: "Es sind 36 % des gesamten EU-Haushalts von gut 126 Mrd Euro. Das ist gut angelegtes Geld für eine halbe Milliarde Verbraucher, die sicher und preisgünstig mit Nahrungsmitteln und gepflegter Landschaft versorgt werden." Damit dies im internationalen Wettbewerb so bleibe, müsse ein gewisser Ausgleich geschaffen werden. Mehr als 5 Millionen Menschen erhalten laut Sonnleitner in und mit der Erzeugung von Nahrungsmitteln ihren Arbeitsplatz. Die Land-, Agrar- und Ernährungswirtschaft sei damit bedeutender als die Automobilindustrie.