„Die Landwirtschaft benötigt zur Risikoabsicherung auf volatilen Märkten Warentermingeschäfte, was aber nicht mit Spekulationen auf den Agrarmärkten verwechselt werden darf“, erklärte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner auf dem Eliteforum Landwirtschaft der Deutschen Kreditbank (DKB).
Bäuerliches Unternehmertum sei der Garant für die Erfolge der deutschen Lebensmittelwirtschaft der vergangenen Jahre gewesen. Doch angesichts des zunehmenden Auf und Ab der Erzeugerpreise auf den Märkten müssten die Bauern wie ihre Marktpartner Risikovorsorge betreiben. Warenterminmärkte seien dafür gut geeignet.
Die Möglichkeit für Vorkontrakte, um Preisausschläge erfolgreich bewältigen zu können hänge von Terminmärkten ab. Die deutsche Landwirtschaft sei deshalb auf funktionsfähige Terminmärkte mit hinreichender Liquidität mehr denn je angewiesen, betonte Sonnleitner. Ähnlich wie in den USA müsse eine Weiterentwicklung der Warenterminbörsen darin bestehen, dass über die täglich gehandelten Positionen nach Umfang und Herkunft völlig transparent berichtet werde, schlug Sonnleitner vor.
Für den einzelnen Betrieb sei auch die Einführung einer steuerlichen Risikoausgleichsrücklage zur Begrenzung des Risikos dringend notwendig. Darin sieht Sonnleitner eine gute Möglichkeit, die Eigenversorge der Bauern für Wetter- und Marktrisiken zu stärken. Es gelte nicht eine neue steuerliche Sonderregelung für die Landwirtschaft einzuführen, sondern nur darum die Besonderheiten der Landwirtschaft auch im Steuerrecht abzubilden, betonte der Bauernpräsident. (ad)