DBV-Präsident Gerd Sonnleitner bezeichnete dies als Verunsicherung der Verbraucher und forderte von der Politik eine klare Linie ein. Wer "ohne Gentechnik" ausloben wolle, der dürfe keine gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in der gesamten Produktionskette - von der Verfütterung bis zur Verarbeitung - verwenden, stellte Sonnleitner fest. Nach Ansicht Sonnleitners dient die neue Kennzeichnung nicht einer besseren Verbraucher information, sondern soll das Marktsegment "ohne Gentechnik" stützen. Es sei unglaubwürdig, über eine nationale "ohne-Gentechnik"-Kennzeichnung den Anbau von "gentechnikfreiem" Futtermittel in Übersee voranzutreiben. Die Politik versuche, auf dem Rücken der Bauern die Verbraucherängste zur Durchsetzung des "gentechnikfreien" Anbaus zum Beispiel in Brasilien zu missbrauchen, nachdem sie selbst die Einfuhr von GVO nicht verhindern konnte. "Man will Landwirte über faktisch falsche Kennzeichnungsanforderungen zwingen, teure Futtermittel einzusetzen", kritisierte Sonnleitner. Der DBV weist zudem darauf hin, dass mit der angestrebten Aufweichung der Kennzeichnungsvorschriften "ohne Gentechnik" dem Verbraucher suggeriert werde, dass die tierischen Lebensmittel, die unter Verwendung von gentechnisch veränderten Futtermitteln hergestellt werden, Gentechnik behaftet seien. Dies ist jedoch nicht der Fall. Auch bei Einsatz von GVO-Futtermitteln sind tierische Produkte nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen gentechnikfrei. Der DBV bekräftigt deshalb seine Position, an der bestehen den "Ohne Gentechnik"-Kennzeichnungsregelung festzuhalten.
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