DBV-Präsident Gerd Sonnleitner hat in einem Interview den künftigen Weg seiner Verbandsarbeit beschrieben. So will er weiterhin für eine Agrarpolitik eintreten, die staatliche Unterstützungen im Sinne einer sozialen Marktwirtschaft für die Bauernfamilien vorsieht. "Die Landwirte in Deutschland sind bereits viele Schritte zu einer freieren Marktwirtschaft gegangen. Nur dürfen die Bauernfamilien nicht vollkommen dem Spiel der freien Marktkräfte ausgesetzt werden", warnte Sonnleitner. Die Erfahrungen aus der jüngst beendeten Finanzkrise würden ihn darin einmal mehr bestärken. Der DBV-Präsident weiter deutlich, dass die Direktzahlungen an die Bauern als Sicherheitsnetz einer sozialen Marktwirtschaft für ihre Betriebe erhalten bleiben müssen. Dazu gehöre auch, dass ein Mindestmaß an Außenschutz im Rahmen der WTO und bei bilateralen Vereinbarungen erhalten bleibe. Aufgrund des hohen europäischen Standards im Bereich Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und Tierschutz müsse es rechtens sein, Europas Bauern und Verbraucher schützen zu können, so Sonnleitner. Vor diesem Hintergrund äußerte der oberste Bauernvertreter Unverständnis darüber, dass immer wieder moniert werde, der europäische Agrarhaushalt binde zu viel Geld. Die gemeinsame EU-Agrarpolitik sei immer noch der einzige Politikbereich, der europäisch geregelt und finanziert werde. Kaum Beachtung finde die Tatsache, dass in der Summe aller öffentlichen Ausgaben \- EU und national \- die Kosten der Agrarpolitik einen Anteil von etwa 1 % ausmachen.
${intro}