Seit es Bioprodukte fester Bestandteil des Sortiments im Lebensmitteleinzelhandel geworden sind, wächst der deutsche Ökomarkt zwar rascher, allerdings wachsen die Importe noch schneller. Daher warnte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner gestern auf der BioFach in Nürnberg vor den negativen Folgen, die der Reformentwurf von Kommissar Dacian Ciolos mit sich bringen könnte.
Bislang gebe es noch einen Gesamtausgleich je Hektar von rund 450 bis 550 Euro. "Unseren Ökobetrieben droht aber durch den CioloÅŸ-Ansatz eine Vermischung der ersten und zweiten Säule. Denn wenn es nach den Vorschlägen der EU-Kommission kommt, dass z.B. der Direktausgleich der ersten Säule auf etwa die Hälfte gekürzt wird und jeder Betrieb dann ein Top-up erhalten kann, etwa indem er ökologisch bewirtschaftet, um wieder auf die alte Höhe des Direktausgleichs in der ersten Säule zu kommen, dann muss das zwangsläufig dazu führen, dass diesem Ökobetrieb die bisherigen Leistungen in der zweiten Säule weitgehend verlorengehen", stellte Sonnleitner fest.
Verluste zwischen 100 und 150 Euro je Hektar dürften die Folge sein. Daher bestehe der Bauernverband bei der Reform der EU-Agrarpolitik nach 2014 auf eine saubere Trennung zwischen der ersten Säule und der zweiten Säule.