Nach der Entscheidung zum Aus für die Agrarmarktgesellschaften CMA und ZMP will DBV-Präsident Gerd Sonnleitner offenbar längerfristig wieder Einrichtungen mit ähnlichen Aufgaben aufbauen. Es sei allerdings noch völlig unklar, wie dies aussehen könne, sagte er am Montag in München. Zunächst müssten die Gesellschaften nach den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts abgewickelt werden, zitiert ihn der Spiegel. Er betonte aber: "Wir sind nach wie vor überzeugt, dass die zentrale Absatzförderung unverzichtbar ist." Vor allem für den Export sei die CMA wichtig gewesen, sagte Sonnleitner weiter. Von bis zu 170 Mrd. Euro an Umsätzen seien 50 Mrd. Euro auf den Export zurückgegangen, der von der CMA gefördert worden war. "Die anderen Länder haben ihre Mittel sogar aufgestockt - und lachen sich jetzt ins Fäustchen." Auch eine Marktinformation, wie sie bisher die ZMP geleistet habe, sei für Landwirte und Verarbeitungsbetriebe unverzichtbar. "Deshalb versuchen wir, eine neue Organisation aufzubauen." Die Hauptaufgabe ist nach Angaben des Bauernpräsidenten zunächst, CMA und ZMP möglichst sozialverträglich aufzulösen. "Über 300 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz", sagte Sonnleitner. Möglich sei eine stille Liquidation mit Sozialplan oder eine Abwicklung nach Insolvenzrecht. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) fordere nun einen Bericht zur Finanzlage, um über mögliche Projekthilfen des Bundes zu entscheiden.
Nach Informationen des Bonner "General-Anzeigers" soll die Liquidierung Mitte 2009 durchgeführt werden, wenn per Gesetz der Absatzfonds der deutschen Agrarwirtschaft beendet wird.