Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft die Abgeordneten erstmals offiziell über seine Pläne informiert, ein neues Bundeszentrum für Ernährung aufzubauen. Aus Sicht von Elvira Drobinski-Weiß von der SDP kommt diese Information zu spät. Denn schon zum 1. Januar 2017 soll das Zentrum, in dem künftig alle Kommunikationskampagnen zur Ernährung gebündelt werden sollen, seine Arbeit aufnehmen.
„Mit seiner klammheimlichen Vorgehensweise hat Bundesminister Schmidt Fakten geschaffen, ohne eine kritische Debatte über Sinn und Unsinn einer solchen zentralen Informationsstelle zuzulassen. Wenn künftig ein einziges Zentrum als Stimme für alle Fragen der Ernährung sprechen soll, wäre eine transparente und offene Debatte aus unserer Sicht sehr angebracht gewesen“, sagte sie am Mittwoch.
Im Namen der SPD-Bundesfraktion kündigte sie daher an, ein wachsames Auge auf die weitere Ausgestaltung und die Aufgabenwahrnehmung des neuen Bundeszentrums zu haben. Die Unabhängigkeit und die Eigenständigkeit der Aufklärungsinitiativen müssten in jedem Fall gewahrt bleiben und die Vielfalt dürfe unter der Bündelung nicht leiden.
Nach den Plänen des Bundeslandwirtschaftsministeriums soll unter anderem die Zuständigkeit für den Nationalen Aktionsplan IN FORM, die Initiative gegen Lebensmittelverschwendung, die Bereitstellung von Schulmaterialen und den Aufbau des Nationalen Qualitätszentrums für Kita- und Schulessen (NQZ) in einer Hand zusammengeführt werden.
Hintergrund:
Schmidt baut neue Ernährungsbehörde auf (3.5.2016)