Nachdem es 2008 Probleme bei der Vermittlung ausländischer Saisonarbeitskräfte gegeben hatte, konnte der Bedarf der landwirtschaftlichen Betriebe im vergangenen Jahr offensichtlich gedeckt werden. Darauf hat Burkhard Möller vom DBV beim 3. Norddeutschen Gemüsebautag in Hamburg hingewiesen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise, künftige Trends im Gemüsebau sowie die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften.
Nach Möllers Angaben wurden 2009 von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) rund 40 000 Saisonarbeiter weniger nach Deutschland vermittelt als 2004, dem Jahr mit der bisherigen Höchstmarke von 324 000 eingesetzten ausländischen Erntehelfern. Die geringe Zahl an Vermittlungen führt der Experte zum einen auf den Strukturwandel im Gartenbau zurück; andererseits werde auch in der Gemüseernte immer mehr menschliche Arbeitskraft durch Technik ersetzt. Möller geht davon aus, dass sich die Konkurrenz um Saisonarbeiter durch die ab dem kommenden Jahr geltende sogenannte "Arbeitnehmer-Freizügigkeit" für Arbeitskräfte innerhalb der Europäischen Union eher verstärken wird, da mit der Neuregelung die bisherigen zeitlichen und sektoralen Beschränkungen entfallen.
In diesem Zusammenhang verwies Möller auf die Möglichkeiten des Internet-Vermittlungsportals www.saisonarbeit-in-deutschland.de, auf dem sich Betriebe potentiellen ausländischen Arbeitnehmern in deren Landessprache vorstellen. Dieses Angebot könnte künftig den kleinen, aber entscheidenden Unterschied in der Arbeitskräftevermittlung ausmachen.