Die Stiftung Warentest hat fettarme Milch getestet. Neun sind traditionell hergestellt und 15 länger haltbar. Die Note „Sehr gut“ erhielten dabei die konventionellen Produkte von Hansano und Landliebe sowie die mikrofiltrierte Milch Tuffi.
Wie die Kölnische Rundschau aus dem Test zitiert, überzeugen die mikrofiltrierten ESL-Milchen insgesamt am meisten. Alle seien schonend mit Wärme behandelt und stünden auch beim Keimgehalt im Punkt Mikrobiologie sehr gut da. Verglichen mit früheren Tests seien die Wärmeverfahren schonender geworden. Nur bei den hocherhitzten ESL-Milchen gibt es laut Stiftung Warentest noch etwas zu kritteln: Drei hätten bei der schonenden Wärmebehandlung nur befriedigend abgeschnitten, Milfina von Aldi (Süd) sogar ausreichend. Sie wurde wohl intensiv erwärmt, vermuten die Tester.
Einen leichten Kochgeschmack, der vor allem H-Milch zugeschrieben wird, stellte die Prüfer nur bei wenigen ESL-Milchen fest. Auch die traditionell hergestellte Milch von Netto habe einen ganz leichten Kochgeschmack gehabt. Man könne also anhand des Geschmacks nicht sagen, um welche Art von Frischmilch es sich handelt.
Bei der Beurteilung von Aussehen, Geruch und Geschmack bekamen zwei von drei Milchen Bestnoten, schreibt die Rundschau weiter. Auffällig sei nur der leicht metallische Geschmack bei Hemme Milch und der alte, unreine Geschmack bei dennree, einer traditionell hergestellten Biomilch, gewesen. Auch in puncto Nährwerte steht die ESL-Milch nicht schlechter als die traditionelle Milch da, heißt es im Ergebnis.
Die Ergebnisliste aller Testkandidaten können Sie hier einsehen.
Umdenken in der Bevölkerung
Der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV) weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass im Hinblick auf die Milchpreise ein Umdenken in der Bevölkerung stattgefunden hat. Nach einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach sind 59 % der Deutschen heute der Meinung, dass die Preise für Milch, Fleisch und Eier „viel zu niedrig“ sind, angesichts des Aufwandes durch Landwirte und Verarbeiter. 2003 waren es mit 30 % nur halb so viele Bundesbürger. Bei Milch seien die jetzigen positiven Ergebnisse der Preisverhandlungen mehr als gerechtfertigt, so der RLV.
Nach einer „Nullrunde“ bei den Preisverhandlungen im November hätten die Milchbauern immer noch mit den Nachwirkungen der Milchpreiskrise aus 2008/2009 und mit aktuell deutlich gestiegenen Betriebsmittelkosten zu kämpfen. Die Preisverbesserungen müssten aber auch durch Anhebung der Auszahlungspreise bei den Milchbauern ankommen, forderte der RLV. (ad)