Stofffasern und Granulate aus Hemmstoff-Milch könnten bald Baumwolle und Plastik ersetzen.
Die Designerin und Mikrobiologin Anke Domaske hat die Produkte entwickelt und das Unternehmen „Qmilk“ gegründet. Aus den Milchfasern lassen sich T-Shirts weben und aus den Milchgranulaten z. B. Innenraum-Verschalungen für Autos herstellen.
Die Basis der Stoffe ist das Milchprotein Kasein. Bei der Produktion verwendet Domaske ausschließlich Milch, die nicht mehr verkehrsfähig ist.
Um an die Rohstoffe zu kommen, will die Erfinderin ein Sammelsystem bei Supermärkten, Molkereien und Landwirten aufbauen. 2017 will sie etwa 120 000 t nicht-verkehrsfähige Milch einsammeln. Für einen Liter Milch zahlt sie vier Cent.
Für den breiten Einsatz ist die Milchfaser aber noch zu teuer: 1 kg Baumwolle gibt es für 3 €, die Milchfaser kostet rund 25 €/kg.