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Stuttgarter Untersuchungsamt entwickelt Herkunftsnachweis für Eier

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) hat in einem Forschungsprojekt einen Herkunftsnachweis von Eiern entwickelt. So wurden 2014 mit einer speziell für Hühnereier etablierten Stabilisotopen-Methode zum Aufbau einer Referenzdatenbank Eier aus mehreren Bundesländern untersucht.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) hat in einem Forschungsprojekt einen Herkunftsnachweis von Eiern entwickelt.


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So wurden 2014 mit einer speziell für Hühnereier etablierten Stabilisotopen-Methode zum Aufbau einer Referenzdatenbank Eier aus Baden-Württemberg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und den Niederlanden untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass sich Eier aus Baden-Württemberg deutlich von den anderen marktrelevanten Herkünften unterscheiden lassen. Auch konnte das Stickstoffisotopenverhältnis erfolgreich für die Bestätigung der Haltungsform „Bio“ bei den untersuchten Proben herangezogen werden.


Anfang 2015 wurden deshalb erste amtliche Planproben aus dem Regierungsbezirk Stuttgart untersucht. Der Fokus dieser ersten kleineren Planprobenserie lag hier vor allem auf Direktvermarktern, Wochen- und Biomärkten. Erfreulicherweise ergaben sich in dieser ersten Momentaufnahme keine Hinweise auf die Verwendung falscher Angaben bezüglich der Herkunft „Baden-Württemberg“ und der Angabe „Bio“.


Hintergrund


Durch ein stetig zunehmendes Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher erfreuen sich regionale oder unter ökologischen Bedingungen erzeugte Lebensmittel wie Hühnereier zunehmender Beliebtheit. Auch sind viele Verbraucher bereit für solche Produkte einen Mehrpreis zu bezahlen, so das CVUA.

 

Da sich Angaben zur geographischen Herkunft oder Angaben wie „Bio“ mit herkömmlichen Analysenmethoden allerdings nur schwer überprüfen lassen, besteht ein erhebliches Potential, Billigware durch die Verwendung falscher Angaben zur Herkunft oder Erzeugung für den Verbraucher attraktiver zu machen. Dadurch werden nicht nur die Verbraucher getäuscht, sondern auch die regionalen und nach ökologischen Standards arbeitenden Erzeuger geschädigt. Für den Schutz des Verbrauchers vor derartiger Täuschung kann der Einsatz der Stabilisotopenanalytik (Isotope Ratio Mass Spectrometry, IRMS) einen unverzichtbaren Beitrag leisten.




Prinzip der Stabilisotopenanalytik (IRMS)


Bei dieser im Lebensmittelbereich zunehmend angewandten Analysenmethode macht man sich zu Nutze, dass Elemente wie Sauerstoff (O), Wasserstoff (H), Kohlenstoff (C), und Stickstoff (N) natürlicherweise in leichter und schwerer Form als stabile Isotope vorkommen.


Durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren wie geographische Lage, Klima, landwirtschaftliche Praxis, Bodenbeschaffenheit und Stoffwechselprozesse bilden schwere und leichte Isotope charakteristische Mengenverhältnisse aus, die sog. Isotopenverhältnisse. Nach Überführung der Probe in messbare Gase (H2, CO, CO2, N2) können deren Isotopenverhältnisse mittels Massenspektrometrie bestimmt werden.


Während die Wasserstoff- und Sauerstoff-Isotopenverhältnisse vor allem das Klima (Temperatur, Niederschläge) der Erzeugerregion widerspiegeln, erlaubt die Bestimmung der Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenverhältnisse Aussagen über Fütterungs- und Erzeugungsbedingungen.

 

Bevor Angaben bezüglich Herkunft oder „Bio“ bei Handelsproben allerdings beurteilt werden können, muss zunächst eine statistisch ausreichende Anzahl an authentischen Vergleichsproben untersucht werden. Letztere zeichnen sich dadurch aus, dass die Angaben zur Herkunft oder zur Erzeugung gesichert sind. Ziel ist es dabei als zukünftige Beurteilungsgrundlage eine Vergleichsdatenbank für die jeweilige Fragestellung aufzubauen. Dies stellt einen sehr hohen Aufwand dar. Doch dieser Aufwand lohnt sich, denn letztlich können durch den Vergleich der Isotopenverhältnisse der Handelsproben mit denen der entsprechenden Vergleichsproben die Herkunft und die Angabe „Bio“ analytisch überprüft werden.


Fazit


In einer ersten kleineren Untersuchungskampagne ergaben sich bei Eiern von Wochenmärkten und Direktvermarktern aus Baden-Württemberg erfreulicherweise keine Hinweise auf falsche Angaben zu Herkunft oder Erzeugung („Bio“). Regelmäßige Untersuchungen müssen nun jedoch zeigen, ob es sich dabei nur um eine „Momentaufnahme“ handelt.

 

Mit der am CVUA Stuttgart etablierten IRMS-Methode wird der amtlichen Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg ein viel versprechendes Werkzeug an die Hand gegeben, um den Schutz des Verbrauchers vor Täuschung noch effizienter zu machen. Damit ist es zukünftig möglich, analytisch zu prüfen, woher ein Ei tatsächlich kommt und ob es sich dabei wirklich um ein „Bio“-Ei handelt. Denn diese Fragen gewinnen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern immer mehr an Bedeutung– nicht nur beim Frühstück.

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