Die südkoreanische Regierung beabsichtigt vor dem Hintergrund des deutlichen Anstiegs der Agrarpreise, auf landwirtschaftliche Flächen im Ausland zuzugreifen, entweder über Pacht oder über den Aktienerwerb ausländischer Agrarunternehmen. Wie die Nachrichtenagentur agrotimes berichtet, betreffen die Pläne Seouls Agrarflächen auf den Philippinen, in Kambodscha, Indonesien oder Russland.
Die südkoreanische Regierung habe es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2015 über etwa 380 000 ha landwirtschaftlich genutzter Areale zu „verfügen“. Auf den betreffenden Flächen sollen Mais, Weizen und Sojabohnen erzeugt und anschließend nach Südkorea geliefert werden. Mit den agrarwirtschaftlichen Aktivitäten im Ausland will die Regierung in Seoul zur nachhaltigen Sicherung der Lebensmittelversorgung des Landes beitragen.
Nach ihren Angaben ist Südkorea weltweit der drittgrößte Maisimporteur und auch ein wichtiger Weizeneinkäufer. Der Importbedarf an Mais, Weizen, Sojabohnen und Reis beläuft sich jährlich auf zusammen rund 20 Mio t.
Vergangene Woche kündigte der südkoreanische Lebensmittelkonzern CJ Cheljedang an, direkt in die landwirtschaftliche Produktion in Australien investieren zu wollen. Südkorea kämpfte zuletzt mit einer Inflationsrate von weit mehr als 4 %, bedingt durch deutlich höhere Energie- und Lebensmittelpreise. (AgE)